Dieser Sommer war echt verdammt schnecklich™ (Wort ist natürlich von Schnecken-Uli geklaut). Im wahrsten Sinne. Fast täglich legte ich eine mehr oder weniger elegante Hopseinlage über unsere Hauseinfahrt hin. Der Grund waren zentnerweise Nacktschnecken. Manchmal bin ich versehentlich doch auf eine getreten und habe mich gedanklich bei ihr, etwaigen Schöpfern und Schnecken-Uli entschuldigt. Meine Oma hingegen hat ein regelrechter Blutrausch oder vielmehr Schleimwahn gepackt. Die rannte nämlich ganze Maratonnen durch ihren Garten und sammelte die armen Viehcher ein, um sie in großen Gläsern mit Salzwasser zu ungewollten Schwimmeinlagen zu animieren.
Heute hat sie beim Inspizieren einer ihrer Pflanzen dann ein Nest gefunden. Ein Nest mit Schneckeneiern:
Hatte ich so noch nie gesehen. Ich wollte ja ursprünglich welche mitnehmen und beobachten, wie sich aus diesen transparenten Gelkügelchen bitteschön so eine verhältnismäßig riesige und dunkle Schnecke entwickelt. Kurz: Ich wollte ausbrüten und fotografisch dokumentieren. Mein Opa meinte aber, die schlüpfen erst im nächsten Jahr. Da meine Aufmerksamkeitsspanne etwa der Länge von Berlusconis Penis entspricht*, habe ich das lieber sein lassen. Nachher vergesse ich die Kügelchen und irgendwann im Frühjahr begrüßt mich eine empörte Schneckenarmee beim Öffnen meiner Schranktür.
Achja, die “Geschäftsidee” in der Überschrift. Da war ja was: Ich hab natürlich umgehend mal geschaut, ob sich das Zeug als essbar herausstellt und Potenzial zur Delikatesse hätte. Und siehe da, wird schon verkauft. Ja, es gibt tatsächlich so etwas wie Schnecken-Kaviar-Farmen. Allerdings nur für die Eier von Weinbergschnecken. Ein viel gewichtigerer Haken ist jedoch, dass die Produktionskosten scheinbar derartig hoch sind, dass selbst Nobelrestaurants stets nur mal eben kleinste Mengen abnehmen und sie ihren Gästen lediglich sporadisch anreichen. Hat sich also erledigt mit der Idee.
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*Bei Fragen in Sachen Penisverlängerung und Sex mit den abgefahrensten Dingen wenden sie sich bitte vertrauensvoll an die Mikrobiologin Dr. Dr. Fellmonster
Sind es bei Euch auch hauptsächlich die roten, die heißen Spanische Wegschnecken? Und dann gibt es ja noch die tollen Tigerschnegel wie auf Deinem Foto. Die sind übrigens nicht halb so schädlich wie die Wegschnecken, im Gegenteil:
http://brandenburg.nabu.de/oekologischleben/tierischenachbarn/14764.html
Also die besser leben lassen.
Das mit dem Salzwasser macht eine Kollegin von mir auch. Brr… Ich könnte das nicht. Ich baue allerdings auch kaum was im Garten an, höchstens mal in meinem Minitreibhaus. Wobei das Problem bei mir im Garten noch nicht mal nur die Schnecken wären, sondern alles platttrampelnde Hundetatzen.
Ach ja, meine Sprechstunden, da wird es demnächst auch mal wieder eine geben… Der Patientenstrom reißt ja nicht ab.
Hey Danke für den Hinweis! Den hab ich gleich mal an die blutrünstige Oma weitergegeben. Dann bleiben zukünftig vielleicht wenigstens die Schnegel (schönes Wort) verschont. Ich kann den Ärger ja verstehen, auch wenn ich sicher auch nicht der richtige Anbautyp wäre, sondern eher zum Wildwuchs, gern auch mit Hundetatzentrampelpfaden, tendiere. Aber mein Opa vollbringt bei seinen Hunden stets das Kunststück, ihnen beizubringen, sich im Garten lediglich entlang der Wege zu bewegen. Wobei er wenigstens einige Rasenflächen zum freien Herumtollen von dieser Gehplattenregel ausgenommen hat…
Im Garten nur entlang der Wege zu laufen, widerspricht dem Geist eines Höllenhund-Titans.
Vor allem ist mein Garten aber auch nicht so wahnsinnig groß, da soll er den ruhig komplett in Beschlag nehmen. Und ich habe eh nicht wirklich Lust, großartig herumzugärtnern, insofern passt das alles. Denn lernen könnte Raspu ohne weiteres, dass einige Ecken tabu wären. Er ist sehr intelligent, Border Collie eben. So viel zum Thema Ähnlichkeit zwischen Frauchen und Hund. *prust-gacker-ich-schmeiß-mich-wech*