Tagträume eines Nichts

Ich habe eine Telefonphobie.
Das ist gesellschaftsunfähig und dürfte mich für geschätzte 72% aller möglichen Berufswünsche disqualifizieren.
Daher habe ich heute beschlossen, ich würde gerne Kunstesser werden.
Variety-Luncher
Meine besondere Fähigkeit liegt im Abpellen von Süßigkeiten und dem Sezieren derselben in ihre diversen Einzelteile.
(beim Verzehr, wohlgemerkt)

Ich würde gern gebraucht werden (weder miss, noch ver).
Mein Nutzwert geht gen Null – ich würd damit gern hoch hinaus.

Bitte gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts zu sehen!
Dies ist eine Datenrettung aus Schattenzeiten.
Präsentiert von "Die Verstaubte Krempelkiste".

7 Responses to 'Tagträume eines Nichts'

  1. Ralph says:

    Frau möchte gebraucht werden … ein zumindest sprachlich interessanter Ansatz^^
    Ein gebrauchter Tag kann missbräuchlich verwendet worden sein und es ist ein Glück, wenn er verbraucht ist.
    Wenn ich eine Frau “gebrauche” – nach dem Essen – bin ich zu faul zum Laufen. Aber ist das schon Missbrauch?
    Wenn ich eine Frau Missbrauche, ist es gebräuchlich, verbrauchte Argumente dafür zu finden.

    Miss-, Ge- und Ver-brauch scheinen mir also ungeeignet, um zu beschreiben, dass frau ihr Leben sinnvoll gestalten möchte. Zurück auf Los – aber gehe nicht in das Gefängnis … oder so ;-)

  2. DillEmma says:

    “Gebraucht” sollte hier auf jeden Fall im Sinne von “benötigen” auf einer einer gewissen menschlichen vielleicht sogar marktwirtschaftlichen Nützlichkeit gelesen werden. Missbrauch und Verbrauch sind dabei nicht ausschließlich weiblich konnotiert, sondern tatsächlich ein wenig als Kapitalismuskritik, oder wie auch immer mensch es nennen mag, gemeint.
    Der Mensch als Ressource, die sich erst aussaugen und dann austauschen lässt. Ein trauriges Bild, was aber allein mit der sich bakteriell verbreitenden Bezeichnung, dem sprachlichen Wandel von “Personalabteilung” zu “Human Ressources” schon einer nicht geringen Sichtbarkeit entbehrt. Nicht der Mensch wird gebraucht, gewollt, benötigt sondern ausschließlich die Arbeitskraft in ihm. Eine tragische Entwicklung. Diese Reduzierung ist zwar nicht unbedingt neu, die Ansicht weder revolutionär noch spektakulär, aber immer wieder spürbar tragisch.

  3. Ralph says:

    Sehr interessant finde ich die Sichtweise, mit der Du, und viele andere Menschen, diese Situation ¨nützlich sein, gebraucht werden ¨ etc. betrachtest. Ich sehe es eher von der Warte, ob ich mich einbringen kann; sprich, ob die Situation für mich geeignet ist. Nicht umgekehrt! Denn ich tauge nicht als ¨Human Ressources¨- da ich ein Individuum bin. Ein sehr individuelles sogar^^

  4. DillEmma says:

    Ich vermute, so weit sind unsere Ansichten dabei nicht auseinander. Die beschriebene Warte ist, und das könnte dich jetzt vielleicht gar erschüttern :mrgreen: , vielleicht gar nicht so individuell wie angenommen. Sie entspricht vielmehr dem natürlichen menschlichen Bedürfnis nach Beschäftigung, im Sinne einer unterhaltenden wie beidseitig bereichernden Tätigkeit. Doch genau dazu braucht es Menschen, die einen eben als vollwertig diffiziles Individuum wahrnehmen und “wollen”. Sonst steht nämlich gar ein Tausendsassa da und kann sich nirgends einbringen

  5. Ralph says:

    Singt: *das kann doch einen Seh-Mann nicht erschüttern; keine Angst, keine Angst, Ros´marie …* Also einen Hör-Mann oder einen Tast-Mann – sicher …
    Und das der Mensch ein natürliches Bedürfnis habe, sich zu beschäftigen – na, das erklär mal dem Herrn “wie eine Hure” Sarrazin :mrgreen: Nebenbei: kennst Du die feminine Form von “Tausendsassa?” Tausendsässin? *grübel*

  6. DillEmma says:

    Als Haptiker_in erzitter ich regelmäßig vor allem jedem, respektive jeder

    TausendSaskia ….Geschlechtsneutral TausendSascha

  7. DillEmma says:

    “Tausensässin” klingt irgendwie nach eingeschlafnem Sitzfleisch

    - wo ich grad bei bin: Jut Nacht :mrgreen:

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