Zukunftsmusik

LesenDie Mayas haben sich verrechnet!

ende der welt 2012

Hihi

Oder zumindest jene, die an den Maya-Kalender und dessen Aussagekraft zwecks Weltuntergang glauben.

Maya Prophezeiung

Haha

Ich sag es ja nicht oft, doch dieses Jahr schon das zweite Mal in Folge: Ein Hoch auf die Mathematik! Dank der Nichtberücksichtigung von Schalttagen und Schaltjahren ist das Ding mit dem Ende der Welt nämlich schon längst gelaufen – wieder mal.

Maya-Kalender

Höhö - Einen noch ....dann is aber gut, mit den Kindereien!

Und dennoch: Das kollektive Beharren auf diesem Datum lässt die Zeichen sich mehren – oder vielleicht auch nur die Interpretationen der Signale in diese apokalyptische Richtung laufen. Sei’s drum, lasst uns ein wenig abergläubigen: Neben dem massigen Vogel- und Fischsterben Anfang des Jahres 2012, dem Wettlauf zum 3. Weltkrieg (wo knallts zuerst? Bei der den Sylvestervorbereitungen des Nachwuchses eines großen Glotzers oder doch durch den ganz überraschend “notwendigen” Einmarsch der Öl-Lobby in den Iran?) bietet auch das Fellmonster mittlerweile Anlass zur Sorge: Bisher hat die Ankündigung eines “leichten Themas”, jenes federgewichtige Adjektiv eher ad absurdum geführt, diese Woche scheint Miss Puscheligkeit jedoch den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. Was ist da los? Ein Zufallstreffer? Realitätswahn? Wir wissen es nicht, aber wenn nicht bald Schokoweihnachtsmänner in den hiesigen Regalen erscheinen und ich beim Kauf eines Hustenbonbons in der Apotheke meines Vertrauens nicht umgehend mit kitschigen Katzen-Kalendern beworfen werde, beginne ich mich ernsthaft um den Fortbestand der Menschheit zu sorgen.

Zurück zum Projekt der 52 Bücher mit dem Aufmacher zum Wochenende:

“Das Buch, welches du als nächstes lesen möchtest”

Konkreter geht’s ja wohl kaum. Da ich just gestern die letzte Lektüre beendet hatte, würde ich normalerweise heute durch mein Regal streifen und eines der längst wartenden Exemplare herausziehen – blind, versteht sich. Ein guter Freund hat mir jedoch erst jüngst sein neuestes Lieblingsbuch mitgebracht, versehen mit zwei Hinweisen:

  1. Unbedingt schnellstmöglich lesen!
  2. Wichtige Lebensweisheiten

Ein wenig skeptisch bin ich schon noch, es handelt sich nämlich um

Walter Moers - Käptn BlaubärDen fand ich als Kind zwar ziemlich super, allerdings besaß dieser Seebär schon minimal apokalyptisches: Die wunderschön fantasievollen Stories des lügenden Bären-Kapitäns markierten stets den Endpunkt der Sendung mit der Maus. Unterstützt durch einen thematischen Ausbruch aus dem sonstigen Sendekonzept, markierte Käptn Blaubar den Umschwung von anspruchsvoller Aufklärung zur kruden Verklärung. Sicher hat das ganze auch irgendwo einen pädagogischen Mehrwert – Fantasie und Kreativität ölen ja förmlich den Motor des Lebens, die Neugier. Zudem bleibt der Geist zwischen Wahrheit und Lüge wach und beginnt zu hinterfragen. Ein Sinnbild für den Niedergang der Vernunft ist der blaue Bär also nicht, eher funktionierendes Vorbild für die Schönheit der Unwahrheit. Gut portioniert und nicht übersättigt sollte ein Lügenbär also nicht in den Verdacht geraten, Galionsfigur einer dekadenten Generation zu markieren. Ein wenig Realitätsverlust scheint meinen Buchgeber dennoch beschlichen zu haben, so meinte er, bezogen auf ein Werk, welches ich ihm ans Herz legen und in die Tasche stopfen wollte doch glatt, an solch dicke Wälzer wagt er sich nicht. Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubärs umfassen ja auch nur muckelige 700 Seiten, da ist seine Aussage schon sehr glaubhaft. Es scheint abzufärben. Dennoch: zum ersten mal seit Ewigkeiten ein Buch mit Bildern! Irgendwie schön und viel zu selten. Obwohl ich an meinem Wunsch danach schon direkt nach dem Schreiben zweifle, denn Bilder können ja ziemlich viel Verwüsten in der eigenen Vorstellungskraft. Das macht ja die Buchverfilmungen zu solch einem Tretminengebiet

 

5 Responses to 'Zukunftsmusik'

  1. fügesich says:

    sollse doch untajehn die Welt, Hauptsache ick hab am 20ten Jeld uffn Konto

    • DillEmma says:

      eher tritt die Maya-Prophezeiung doch ein als dat sich vier Tage vor Weihnachten noch nennenswerte Beträge auf irgendwelchen Bankkonten befinden

      • fügesich says:

        dit kommt bei uns immer vor Weihnachten, und wehe wenn diesmal nich, dann jeht am 21ten wirklich die Welt unter, aber mal abgesehen davon, hab ick ja jehört das die wohl nen Kalender jefunden ham der noch oller is, aber schon sacht dat der neue jarnich so stimmt sondern dit janz anders is und überhaupt jarnich Untajang bedeuted sondern sowat wie Zyklus is um, uff een neuet und ausserdem solang bei mir alle zwee Jahre de Zeujen bimmeln und mir wat von Weltenende erzähln, kannet so doof nich komm

  2. Andrea says:

    *Lach*
    das ist ein guter Artikel, zum Glück gibt es in meinem Umfeld niemanden der auf diesen Mayahypezug aufgesprungen ist.

    Sehr lustig ist auch der Kommentar über die Katzenkalender. Weiter so :)

    LG Andrea

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  1. [...] Troll-Kultur ist geschichtlich tief verwurzelt. Erste Trolle werden bei den Maya unter den Kalender-Beauftragten vermutet, ob hier sogar der Ursprung des Trolltums liegt, oder gar das Erschaffen [...]

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