42 – Vergiss niemals dein Handtuch!

LesenDie Offensichtlichkeit ist das beste Versteck. Wer hätte also in der 42. Woche in Madame Flauschs Projekt “52 Bücher” folgendes Thema erwartet:

“42″

Meinereiner sicher nicht. Dennoch bin ich natürlich komplett aus dem Häuschen, handelt es sich bei “Per Anhalter durch die Galaxis” schließlich um eine meiner absolut favorisierten Romanreihe. Derart vergöttert gar, dass jene Romane Mitschuld an meiner Teilnahme bei diesem wunderbaren Blogprojekt tragen. Sie bargen allerdings nicht nur die Notwendigkeit mich zu meinen ersten Beitrag im Projekt 52 Bücher durchzuringen, sie setzten dabei zudem eine fatale Ereigniskette in Gang, an deren tragischen Ende nun die Existenz dieses Blogs steht.

Ich würde mich zwar sehr gern in Lobeshymnen ergehen & Huldigungsarien höchster Tönen zwitschern, jedoch hielte angesichts Douglas Adams’ Kunstfertigkeit eine solche Prozedur kein Trommelfell & keine Bindehaut lange durch, ohne nicht innerhalb weniger Sekunden von einer aggressiven Gänsehautentzündung dahingerafft zu werden. Außerdem gibt es schlicht Inhalte wie Erzählkünste vor denen ich einzig ehrfürchtig meinen nicht vorhandenen Hut ziehen kann und stillschweigend einsehe, dass ich diesen mit keiner noch so ausgetüftelten Beschreibung auch nur annähernd gerecht werden könnte.

intergalaktisches trampen Lediglich ein zentraler Sachverhalt sei hiermit ergänzt. Wie könnte es anders sein, es handelt sich dabei natürlich um das Handtuch. Als eingefleischter Großkotz komme ich nicht umhin, den Besitz des links abgebildeten Prachtexemplar galaktischer Begleitung heiß & innig zu begehren.

Gewürdigt wird diesem, für jeden interstellaren Anhalter unverzichtbaren Utensil übrigens seit nunmehr elf Jahren am sogenannten Towel-Day. Den Handtuch-Tag feiern Anhänger der Hitchhiker-Romane seit 2001 alljährlich am 25. Mai in Gedenken an den Autor Douglas Noël Adams, welchen zwei Wochen zuvor am 11. Mai 2001 im Fitnessstudio ein Herzinfarkt ereilte. Irgendwie ein Abgang, der zu seinen satirischen Werken passt. Getreu dem Motto “Sport ist Mord”.

Ich möchte an dieser Stelle in Ermangelung eigener angemessener Worte das Werk sich selbst huldigen lassen. Mit ausgewählten Passagen, welche ich den Büchern allesamt von der Seite 42 entnommen habe. Eine unkreative Maßnahme, aber nachdem ich mich vergeblich darin erging eine versteckte Botschaft aus den ersten, zweiundvierzigsten oder letzten Worten der jeweiligen Seiten oder auch Wurzeln bzw. Potenzen daraus zu kreieren, schiebe ich die Schuld den Übersetzungen ins Deutsche zu, von mir aus auch gern meinem mangelnden mathematischen Sachverstand. (Im tiefsten Innern bin ich natürlich überzeugt von der Existenz einer solchen Botschaft):

  • Per Anhalter durch die Galaxis: Der rechtmäßige Kaiser ist beinahe tot, und das schon seit vielen Jahrhunderten.
  • Das Restaurant am Ende des Universums: Der Reiseführer per Anhalter durch die Galaxis ist ein unentbehrlicher Begleiter für all jene, die in diesem unendlich komplizierten und verwirrenden Universum unbedingt dem Leben einen Sinn geben möchten, denn wenn das Buch auch nicht hoffen kann, in allen Fragen nützlich oder informativ zu sein, so erhebt es zumindest den beruhigenden Anspruch, daß es dort, wo es ungenau ist, wenigstens eindeutig ungenau ist.
  • Das Leben, das Universum und der ganze Rest: Das “Problem anderer Leute”-Feld ist viel einfacher und wirkungsvoller und kann obendrein mit einer einfachen Taschenlampen-Batterie betrieben werden.
  • Macht’s gut, und danke für den Fisch: Arthur sah ihn so verdutzt wegfahren, wie nur jemand verdutzt sein kann, der fünf Jahre geglaubt hat, er wäre blind, und plötzlich entdeckt, daß er bloß einen viel zu großen Hut getragen hat.
  • Einmal Rupert und zurück: “Was ich verloren habe, war glaube ich, ein ganz andres Leben.” – “Das passiert jedem, jeden Tag, in jedem einzelnen Augenblick, jede Entscheidung, die wir treffen, jeder Atemzug öffnet Türen und schlägt andere zu. Die meisten nehmen wir gar nicht wahr. Einige schon. Sie scheinen eine wahrgenommen zu haben.”

Hier ergibt sich doch ein mehr oder weniger rundes Bild. Besondere Begeisterung & Aufmerksamkeit sollte dem erwähnten “Problem anderer Leute”-Feld, jenem berüchtigten Pal-Feld gewidmet werden. Eine Technologie deren philosophischer Ansatz heute schon gewinnbringend eingesetzt werden kann, selbst im kleinen privaten Umfeld oder Selbstversuch.
Nun habe ich dem letzten Zitat seine Macht zum klassischen Schlusswort geklaut (“Wenn es hier in der Gegend irgendwas Wichtigeres als mein Ego gibt, verlange ich, dass man es auf der Stelle verhaftet und erschießt.” – Beeblebrox). Hiemit verweise ich auf erneute Lektüre der Auszüge mit anschließendem Nachhallen-Lassen & Konsequenzen-Ziehen aus jener abschließenden Weltanschauung.
Wer das nicht vorhat, von dem verabschieden wir uns an dieser Stelle mit einem weiteren passenden Zitat, welches zur Strafe jedoch keiner 42sten Seite entnommen ist:

Wir entschuldigen uns für die Strapazen.
(Gottes letzte Botschaft an seine Schöpfung)

2 Responses to '42 – Vergiss niemals dein Handtuch!'

  1. Ralph says:

    Das PaL-Feld (Nebenbei: frau beachte, dass ICH natürlich das “L” korrekterweise groß geschrieben habe :-P ) … ist nicht ganze Welt irgendwie ein PaL-Feld?

    • DillEmma says:

      In gewisser Weise würd ich dir recht geben (zumindest beim großen L :p), es gibt aber auch jene, welche sich von diesen Feldern eher magisch angezogen werden, vielleicht um ihre eigenen Probleme nicht sehen und womöglich bearbeiten zu müssen …irgendwie eine Lücke in der Theorie. Vielleicht hängen Fokussierung & Ausblendung ja von der Beschaffenheit jener Probleme ab…

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