Hier kommt es. Das letzte Nachholthema. Das Thema der 10. Bücherwoche, welches mir wohl mit Abstand am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein typischer Aga:
Schließe die Augen und nimm irgendein Buch aus dem Regal.
Alternativ nimm einen Stift, Block und mindestens einen Würfel (6 Seitig)
Bestimme die Anzahl deiner Regalböden (Doppelreihig zählt als je Reihe ein Boden) wenn du zu den Bibliophilen mit wenig Platz gehörst, jeder Karton im Keller oder Dachboden etc. zählt auch als ein Boden.
Würfle jetzt für jeden Boden 2 mal und notiere die Werte als Wert 1 und Wert 2.
Würfle je einmal für jeden Boden bei 1-2 streiche Wert 2 durch, bei 3-4 streiche Wert 1 Durch, bei 5-6 lasse beide stehen.
Addiere nun alle Werte, die nicht durchgestrichen wurden .
Nimm den Würfel nochmals, bei ungeraden Zahlen zähle die Bücher ab dem ersten Boden, bei geradem rückwärts ab dem letzten Boden.
Das letzte mal würfeln bestimmt, wie viele Böden du noch überspringen darfst/musst, bevor das Zählen beginnt (Zählweise der Böden, wie bei den Büchern) .
Natürlich hatte ich mich zunächst wochenlang darauf versteift unbedingt die Würfelmethode durchziehen zu wollen. Doch das hieße im Klartext:
33(Böden)x2(würfeln)=66(mal würfeln)+33(nochmal würfeln)=99 mal würfeln, um zu jeweils einer Zahl pro Boden zu gelangen mit der ich irgendwas machen muss, was wahrscheinlich mit unzähligen Runden Weiterwürfeln zu tun haben könnte, wo jedoch das Hirnareal, welches für Mathematik zuständig ist, längst schon abgeschaltet hat.
Die Methode mit dem Augenschließen kommt mir jedoch hingegen reichlich ungerecht vor. Hier würde ich ja schon eine Vorauswahl treffen, indem ich mich in einem bestimmten Raum bewege, meine Griffhöhe kalkuliere und eher unzufällig in eine Richtung tendiere. Das entspricht nicht gerade meiner Definition einer freien demokratischen Wahl eines Zufallbuchs. Doch dann klingelte heute morgen das rote Telefon im Bücherheldenhauptquartier. am anderen Ende der Leitung schnarrte die Stimme von Kommissar Zufall, welcher sich aus ermittlungstechnischen Tarngründen als ein gewisser Amazon ausgab. Folgende streng geheime Nachricht, nein Sensation ließ er mir zukommen (vielleicht hätte mensch auch schon früher mit einer nicht ganz so ignoranten Ausblendung der Buchmesse – reine Notwehr meinerseits – hiervon erfahren):
In vierzehn Tagen erscheint also ein neuer Zamonien-Roman aus der Feder des ehrwürdigen Walter Moers. Handelt sich es hierbei um die lang ersehnte Fortsetzung der Reiseberichtserstattungen des Hildegunst von Mythenmetz in den Katakomben von Buchhaim? Nein! Soviel zum Wermutstropfen.
Zamonien: Entdeckungsreise durch einen phantastischen Kontinent – Von A wie Anagrom Ataf bis Z wie Zamomin
Es scheint sich vielmehr um eine Art Lexikon zu den Merkwürdigkeiten und Kuriositäten des sagenumwobenen Kontinents zu handeln. Ein Blick ins Buch offenbart sofort auch die Richtigkeit dieser Annahme. Stilistisch lassen jedoch schon die ersten Seiten des Werkes, schon die unverwechselbare Reichhaltigkeit, den Witz & Charme des Moers-Universum erahnen. Auf die literarische Entdeckungsreise durch Zamonien nimmt uns diesmal aber nicht nur der Schöpfer jener fantastischen Welt mit, wir werden ebenfalls von Co-Autorin Anja Dollinger bei der Hand genommen.
Mensch darf gespannt sein – ich bin es. Wider jeglicher Skepsis, welche in mir notorisch bei Abweichungen von lieb gewonnenen Mustern aufkeimt, wie sie einem solchen scheinbaren Genre-Wechsel inhärent sind.
Kudos! Alles nachgeholt, ich verbeuge mich vor dieser Leistung.
Und dann noch neuer Zamonienstoff, auch wenn es kein richtiger Roman ist. Es ist ja eh Mode geworden, sobald eine Buchreihe erfolgreich läuft, einen “Buchableger” (oder auch mehrere) herauszugeben. Von der Scheibenwelt gibt es da mittlerweile mehrere. “Die Gelehrten der Scheibenwelt”, “Das Kochbuch der Nanny Ogg” und wohl noch ein paar mehr. Nicht, dass mich das stört, man wird ja nicht gezwungen, die Bücher zu kaufen, und wenn sie unterhaltsam geschrieben sind, ist das auch okay… In diesem Fall wäre mir aus Neugierigkeitsgründen zwar die Fortsetzung des letzten Romans lieber gewesen, aber so fasse ich mich also weiter in Demut und Geduld. Dieses hier kaufe ich natürlich auf jeden Fall. Ist ja auch schön, einige Sachen mal nachschlagen zu können — gerade, wenn man so vergesslich wie ich ist.
Epochal, dass ich nun endlich hier problemlos kommentieren kann. Wer hätte gedacht, dass es an dem Link zu meinem Blog liegt… Auf so was muss man erst mal kommen, daran erkennt man das Genie. Oder das verwirrt herumtestende Monster, welches durch Zufall der Sache auf die Spur kommt.
Vielleicht find ich ja irgendwann raus, wo der Krötengeneral den Sabotageakt hier versteckt hat, der mein Blog bei deinem Link durchdrehen lässt
Meinetwegen brauchst Du für die Suche keine Zeit zu investieren. Mich stört das nicht, Du weißt ja, wer ich bin, das ist die Hauptsache.
Das Kochbuch zum Schrecksenmeister würde ich mir allerdings auch unbesehen vorbestellen. Allerdings gebe ich zu, mein erster Gedanke war auch, “juchu, ein neuer Moers – auf nach Buchhaim!” ….also ich war schon etwas geknickt, als ich dann “nur” ein Lexikon vorfand, heißt es also nochmal bis zum Frühlingsprogramm der Verlage zu auszuharren (und Daumen inklusive große Zehen drücken). Aber haben will ich es trotzdem