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DillEmma steht vor einem Dilemma.
Drei Tage vor Weihnachten geht ja nun mal wieder die Welt unter. Lohnt es sich da überhaupt noch Geld für Weihnachtsgeschenke rauszuhauen oder sollte ich selbiges lieber noch schnell in Dinge investieren, welche ich vor der endgültigen oder lediglich vierten Apokalypse meines irdischen Daseins unbedingt noch erleben mag?
Für weite Sprünge, das heißt an weiße Klischee-Strände unter Palmen reicht es derzeit eh nicht. Also was soll’s? Gebrauchen kann man den Zaster im Jenseits eh nicht. Oder sollte es sich bei dieser Annahme gar um einen der größten Irrtümer in den religiösen Ansichten der moderne handeln? Ich gehe also doch auf Nummer sicher. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass unsere Welt auch diesen vierten Weltuntergang (Rechnungszeitalter seit meiner Geburt als verkannter Messias) übersteht. Tatsächlich würde es sich hierbei um die 63. unerfüllte Prophezeiung seit meiner persönlichen Fleischwerdung handeln. Aber wer kann da schon so recht den Überblick behalten? Wer nach dem 21.Dezember noch lebt, muss zum ersten Mal seit einigen Jahrzehnten über fünfzig Jahre bis zur nächsten Apokalypse 2076 warten. Wirkt dieser enorme Abstand nicht schon verdächtig genug, so mehren sich auch noch weitere Zeichen. Der Chef von Yourporn, Pornhub, XTube, MyDirtyHobby und Extremetube wurde heute verhaftet. Die Welt wird durchdrehen, weiß sicherlich überhaupt nicht wohin, mit all der Zeit & Energie, wieso also nicht einen kleinen Atomkrieg entfachen?

Sollte das alles aber nicht eintreten, stünde ich ohne Weihnachtsgeschenke da. Ich könnte natürlich noch schnell einige “2012 – I have survived”-Partyhütchen basteln. Allerdings bezweifle ich, dass meine verehrte Familie dies zu schätzen wüsste, geschweige denn überhaupt verstünde.

Also auf ins adventszeitliche Kampfgetümmel? Durch Rolltreppensteher, Grabbeltischschubser und Glühweinsänger? Näää – Besinnlichkeit! Sonst komm ich vor lauter Einkaufsstress noch in die Verlegenheit und jage besonders hartnäckige Im-Weg-Steher Geschenkpapierrollen schwenkend durch die zugestellten Kaufhausgänge.

Zum virtuellen Shoppen wird die Zeit langsam knapp und die Ideen sind noch nicht einmal geboren. Zumindest bei den schwierigen Fällen, die sich ihre materiellen Wünsche stante pede eh immer schnell selbst erfüllen (können), überhaupt keine Wünsche haben oder die einem dermaßen am Herzen liegen, dass man sie schon das ganze Jahr über mit lauter Kleinigkeiten bombardiert. Da lob ich mir die Geschenke-Shops mit schwachsinnigem Kram, den zwar kein Mensch braucht, aber der wenigstens ein Lächeln auf die Gesichter zaubert. Hier lässt sich doch im Nullkommanix eine beachtliche Liste Schwachfug zusammenstellen, welcher lediglich noch den potentiellen Opfern einer Schenkattacke zugeordnet werden muss:

Einhorn Dosenfleisch
Ein super Geschenk für Kinder, denen man soeben vermittelt hat, dass der Weihnachtsmann eh nicht existiert. Wir schenken Aufklärung & Vernunft in dieser viel zu fantasievollen Welt voller Querköpfe

Ein Schlüsselanhänger voller Nostalgie und Knallfolie. Entspannung für zwischendurch mit dem schönsten Spielzeug meiner Kindheit – also neben diesem anderen Verpackungsgegenstand, dem Karton. Und das soeben aufgeklärte Kind darf sich auch noch mal kurz in diesen Stumpfsinn flüchten, bis ich das Spielzeug wieder an mich reiße.

Ein riesiger Gummibär, der zu allem Übel auch noch essbar ist! Der Hammer! 24cm – 2kg – 6000 Kalorien – so die bärenstarken Traummaße des Gelatine-Brummers. Und wo sonst, sollte es derartig epochale Devotionalien geben als in einem Shop, der auch noch Monsterzeug heißt?!

Pustebär – Dahinter verstecken sich nicht die weltberühmten Seifenblasen, sondern riesige Kuscheltiere zum Aufpusten. Fast schon schade, wenn der eigentliche Schenkungsgedanke im Zermatschen zweier Fliegen liegt: a. Erfreuen des Kindes – b. Ärgern des erziehenden Elternteils ….aber dazu kann ja noch ein kleines Schlagzeug oder die allweihnachtliche Rassel bestellt werden

Optimales Gegenstück zur Sci-Fi Macht in Star-Wars Laserschwert-Optik ist der Zauberstab als Fernbedienung. Für alle Schwarzmagier des schlechten Film-Geschmacks, also alle Fantasy-Fans. :p Sorry, kurz vor Weihnachten gehen die Rentiere der Angriffslust schlichtweg mit mir durch.

Mit dem Sektkorkenfallschirm kann direkt schon eine schöne Spielerei für Sylvester serviert werden. Dies Ding wird wohl der einstige Knalleffekt an meinem absoluten Lieblingsfeiertag des Jahres bleiben. Da mein geliebtes Wawuschel vor etwa zwei Monaten plötzlich beschlossen hat, nun eine tiefgreifende Panik vor Böllern zu entwickeln und mittlerweile gar schon Aversionen entwickelt, überhaupt zur Hunderunde aufzubrechen, werden wir den Jahreswechsel wohl weitab jeglicher Zivilisation verbringen.

Traurig, traurig. Doch da selbst die Erkenntnis, dass Frauchen widerspenstige Böllerzündler zu seinem Schutz und Ehrenrettung in Flüsse schubst, ihm das Vertrauen in die Schönheit der Welt bisher noch nicht ganz zurückgeben konnte, sind derlei Maßnahmen einfach notwendig. Zum Glück entlockt wenigstens der Schnee dem Hundewesen wieder Lebensfreude. Es herrscht Hoffnung. In diesem Sinne:

Fröhliche Vorweihnachtszeit allerseits

Bei uns dann dies Jahr wieder ohne Baum.