Kaum ist das Projekt 52 Bücher gestartet, bin ich schon wieder am Aufholen. Diesmal schaffe ich es aber und nehm die Sache ernst, schließlich wurde ich vom Herren Dunkelschlumpf (derzeit hauptsächlich in der Wauzelwelt aktiv, sollte es wie so oft, zu erwartenden, nicht auszuschließenden, zu weiteren Umzügen kommen, so werden sie hier wie immer kurz vor Schließung der neuen Wirkungsstätte, sobald ich es wie immer verspätet mitbekomme, darüber informiert) zu einer Wette herausgefordert. Darüber, dass ich immer genau in der Woche, in der das Motto ausgegeben wird, auch einen Artikel dazu raushauen muss, hat er nichts gesagt (ich wähne mich also noch im Rennen). Einzig das “neue” Motto stammt von ihm:
Ein Zauberbuch …gerne auch im Sinne von: Ein zauberhaftes Buch.
“Echt zauberhaft” von Terry Pratchett wäre sicherlich bezaubernd passend. Doch wie von Zauberhand wird mit hoher Wahrscheinlichkeit so einigen anderen diese Idee auch im Kopf erscheinen. Einfach magisch!
Also reise ich mittels Bücherregal zurück in meine düstere, im Sinne von “okkulte” Vergangenheit. Wir landen mitten in DillEmmas Pubertät. Da gab es eine Phase, in der sich meine damals beste Freundin für eine Hexe hielt und gemeinsam mit dem Schwarm ihrer jüngeren Schwester, welcher sich selbstverständlich ebenfalls für einen Hexer hielt, mit dementsprechender Literatur befasste. Sie tauschten kleine Rituale und vor allem komplett wirkungslose Liebesbeschwörungen aus und liehen sich die neusten magischen Bücher, Steine, Pendel, Karten und sonstige magische Gegenstände. Sie gingen gemeinsam Kräuter und Zeuch sammeln, um Pasten und Tränke anzurühren, die bis auf olfaktorische Abwechslungen im Kinderzimmer meines Erachtens nach zu keinem Zeitpunkt eine besondere Wirkung erzielten.
Eine besonders mystische Person war ich sicher nie. Anfangs belächelte ich das sich, besonders im weiblichen Außenseiterkreis meiner Schulklasse, ausbreitende Gebaren lediglich oder machte mich vielmehr lauthals darüber lustig. Schließlich hatte ich bereits oder gerade als Teenager die Weisheit mit dem Löffel gefressen und die Wahrheit gepachtet! Zudem betrieben sie ausschließlich “weiße Magie” und wenn ich mich von irgendetwas angezogen fühlte, dann doch zumindest von irgendwelchen “bösen” Seiten. Ein Grund mehr, alles bösartig ins Lächerliche zu ziehen.
Da in meiner Gegenwart nie ein Zauberspruch oder ein Gedankenübertragungsdingsbumms funktionierte, lag das natürlich nicht an den “magischen Kräften” der entsprechenden Beteiligten. Nein! Einzig meine negative Energie und mein Unglaube versagte ihnen, sobald ich zugegen war, beispielsweise das Wetter zu beeinflussen. Dabei hatte der Schwarm doch schon extra beim Spazierengehen heimlich nach einer kleinen herannahenden Regenwolke gespäht, bevor er gewichtig zu murmeln begann und eine meteorologische Abkühlung an einem heißen Sommertag heraufbeschwören wollte. Blöd, dass die von seinen weiblichen Anhängern unbemerkte Wolke einfach abdrehte oder sich auflöste oder spielen ging oder was Wolken halt so machen, um sich nicht von aufgeblasenen Teenieschwärmen instrumentalisieren zu lassen. Das vermeintliche Ende meiner schwarz-weiß-magischen Karriere kam dann bei einem Mädchenabend. Alle wollten Gläserrücken und waren so ganz versunken in geistige Sphären oder dergleichen, nur ich und irgendein anderes, “ebenso unreifes” Mädel, bekamen uns bei den schwülstig vorgetragenen Anrufungen des Geistes einfach nicht in den Griff und prusteten wiederholt in die “heiße Phase” und quer übers Ouija-Brett, bis wir des Raumes verwiesen wurden. Beleidigt und in unsrer Ehre als aufrechte Störenfriedas gekränkt, liehen wir uns kurzer Hand ein Laken von der Mutter der Gastgeberin. Ich nahm meine Schwester im Geiste huckepack und warf das Laken über unsere nun recht ansehnliche Gestalt. So warteten wir, heroisch unser Kichern unterdrückend vor der Tür des Kinderzimmers, bis wir von innen die Frage vernahmen: “Bist du ein guter oder ein böser Geist?” Wir stürmten durch die Tür, schrien “EIN BÖSER!”, die Anwesenden Mädchen kreischten, das Gläserrücken war vermutlich für diesen Abend gelaufen. Doch so genau weiß ich das nicht, denn die beiden geistreichen (muhaha, wat’n Wortspiel “geist-reichen”) Damen wurden der Wohnung verwiesen und durften statt im Freundeskreis zu übernachten und sich womöglich noch an zauberhaften Gruselgeschichten zu erfreuen, vorzeitig den Weg nach Hause antreten.
Trotz dieser Startschwierigkeiten mit der Magie, bin ich tatsächlich im Besitz einer Art Zauberbuch.
Hier jenes:
Wie das aber nun zu mir gekommen ist, das weiß ich gar nicht. Womöglich irgendein übernatürliches Phänomen. Einfach zauberhaft im Regal materialisiert. …oder, ganz irdisch innerhalb einer erneuten Trotzphase (An dieser Stelle hat der Artikel die magische Grenze von 666 Worte gehabt! Ich sah das eben, wo ich sonst nie drauf achte – ein zauberhaftes Zeichen?) geschuldet. Denn es ist weißmagischer Natur und könnte daher damals als kleine Auflehnung in einer kurzen Liaison mit einem Gothic oder Satanisten in meinen Besitz gelangt sein.
Als ich in der fünften Klasse war, hat sich eine Freundin von mir auch für eine Hexe gehalten. Ich habe damals jeden Mist geglaubt. Auch jenen… am Ende hat sie sich den Spaß selber versaut, indem sie angefangen hat, in Stöckelschuhen und mit zu viel Schminke heruzustolzieren und die Hexennummer von damals irgendwie nicht mehr bei mir Schminkeverachterin gewirkt hat…
Stöckelschuhe sind irgendwie ein herrliches Ausschlusskriterium, um vom Glauben abzufallen
Das scheint ein Alter zu sein, in dem die Menschen arg anfällig auf so mystischen Kram sind. Ungefähr in der Fünften muss das bei uns auch angefangen haben. Das war in etwa das Schuljahr, in dem ich meine eigene Religion gründete ..oh vielleicht lässt sich die eigens kreierte Quasi-Bibel ja noch irgendwo finden ….vielleicht kann man die gar noch im Zuge der 52 Bücher verwursten ….oder bei deinen Freitagen ….mist morgen is schon wieder Freitag – also ohne mich verzetteln zu wollen, das Projekt reizt mich ja auch, da kann ja auch einfach mal verögert nachgereicht …undso?
Klar. Allerdings war ich schon immer seltsam. Ich habe mich auch mal eine Zeitlang auf dem Balkon platziert und dabei nach Peter Pan Ausschau gehalten. Also, ich war sehr leicht mit sowas zu kriegen. Aber ich habe auch in einer eigenen Welt gelebt. Irgendwie habe ich es geschafft, auf rosa Feen und Barbie abzufahren und dabei aber Klamottenkauf, Schminke und was sonst noch in den Bereich fällt zu verachten… im nachhinein betrachtet ein ungewönlicher Umstand. Klar, morgen ist Freitag. Mist… Muss mich jetzt wohl darum kümmern, sonst komme ich morgen nicht dazu… im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern muss ich wohl pünktlich sein… aber wer auch immer später kommen will, darf auch erst später kommen.
Wie man bei Fellmonstern sehr schön sehen kann, kann man auch viele Jahre nach der fünften Klasse anfangen, seine eigene Religion zu gründen…
Ich würde mir aber nicht die Mühe machen, eine eigene Quasi-Bibel zu schreiben. Das würde in einem Roman, einem Lexikon und eventuell einer Wiki enden. Üblicherweise erfinde ich zu einer Fantasiereligion auch eine eigene Welt dazu…
Alle Menschen sind doch seltsam. Jene, die nicht in ihrer eigenen Welt leben, sind meines Erachtens nach weitaus seltsamer, als jene, die nach Peter Pan Ausschau halten oder beim Erschaffen von schlichten zehn Geboten plötzlich einem Machwerk von hunderttausend Seiten gegenüberstehen
Steht in diesen Büchern, wie man einen XXL-Caipi herbeizaubert?
Ich glaub, so handfeste Zauber sind grundsätzlich von so weißmagischem Kram ausgeschlossen – die bewegen sich hauptsächlich auf Gefühlswelten ….also wäre eventuell die Wirkung oder der Geschmack des Caipis machbar. Aber allein das Fehlen glasklarer Zauber sagt ja enorm viel über die Funktionsweise aus bzw. die Nichtfunktion. Denn ein materialisierter Caipi, wäre ja was beweisbares …und ein nicht erschienener eben zuviel Wiederlegung, aus der es kein Rausreden gibt…
Naja, die Regeln handhabst Du ja so dehnbar, wie das Fellmonsterchen die Themen Doch damit Du nicht noch Jahre nach der Runde meinst, Themen nachreichen zu dürfen, gibt es immerhin die Regel: … bis zum Projektende! Und klar, Du kannst dann auch, um aufzuholen, zwei Wochen vor Schluss zu den Dir noch fehlenden 30 Themen je einen bis fünf Sätze schreiben – und musst dann mit Deinem Gewissen vereinbaren, ob dieses Verhalten irgendwie signifikant sein könnte o.O So, nach der Moralkeule nun endlich zu den interessanten Dingen: Liebeszauber! Es gibt da zumindest einen, der eigentlich stets (one way) zuverlässig funktioniert. Er nennt sich (sehr) kurzer Rock; fällt aber, so denke ich, unter schwarze Magie
Das Fellmonsterchen handhabt die Regeln ja selbst so wie ihre Mottos (ja richtig! Nix Motti! Aus Gründen) – Da beweg ick mir also völlig m Rahmen es Projekts. Außerdem bin ich ja quasi schon wieder voll in der Zeit
Aber zu den interessanten Dingen: Ein billiger Geilheitszauber ist nicht mit einem Liebeszauber zu verwechseln *erhobener Zeigefinger wird entschlossen jewedelt* ….und nu komm mir nich mit irgendwelchen Oxytocin-Theorien umme Ecke
ja momentschennema, zauberei und hexerei wird hier jetzt als humbug hinjestellt und soll anjeblich jarnich funktionopeln? dit würde ja bedeuten dass die janzen hexenvabrennungen alle widerrechtlich und willkürlich und überhaupt komplett falsch jewesen wärn. also dit kann ick ja ma jarnich glooben, dit wurde doch allet lang und breit vonne kirche jeprüft und die lüjen doch nich, also würden die doch nie, neee die doch nich, dit musste stimmen, jawoll muss dit
Witsche er sich …Sorry bin vom Namen zu sehr abgelenkt, um irgendwas zum eigentlichen Inhalt zu schreiben …so machen dit also die großen Marken…