Kennen Sie das? Sie arbeiten versonnen oder gar hoch ambitioniert vor sich hin und dann das: Ihr Abteilungsleiter kommt von einem Meeting mit dem Boss. Offensichtlich wurde Chefchen soeben von Seiten, die noch weniger in der Materie stecken als es selbst, akut unter Druck gesetzt. Die Gründe für folgendes Verhalten sind nun vielfältig und lediglich zu erahnen. Entweder muss das eigene Ego wieder aufgebaut werden oder jene geheimnisvolle Ansprache der Chefetage hat tatsächlich derart motiviert & beflügelt, dass nun lauter aktionistisches Potenzial freigesetzt wurde, was weitergetragen werden möchte. Prompt wird man mit sensationellen Projekt-Vorschlägen zugeschüttet, deren Sinn & Vereinbarkeit mit dem generellen Arbeitspensum zwar gern bezweifelt werden darf, dennoch verhallt jegliche Widerrede im Wind jener schöpferischen Tatkraft. Da bleibt lediglich unter dem Ideen-Schwall nach dejenigen zu forsten, welche den eigenen vor Wochen bereits abgeschmetterten erstaunlich ähneln und frohen Mutes diese raren Perlen zur Umsetzung zu treiben, während zu hoffen bleibt, dass die “nicht allzu großartigen” Geistesblitze mit dem Abschwellen jenes kreativen Wahns in Vergessenheit geraten. Nein, diese Einstellung ist keineswegs einer überheblichen Betriebsblindheit und dem Wunsch nach Schema F geschuldet, jenes zugegebenermaßen widerspenstige Vorgehen gegenüber vermeintlichen Autoritäten geschieht in geheimer Mission lediglich zu ihrem Besten.
Sollten solche Situationen das sanfte Gemüt der Arbeitsbiene jedoch zu arg erhitzen, könnte jenes kleine Stellvertreter-Spiel, eine Art Arbeitnehmer-Vodoo zur Abkühlung oder zumindest Belustigung beitragen:
Du bist nicht allein
Sport als Ausgleich zum Berufsalltag
Oder man nimmt’s sportlich. Ich gebe zu, kein wirklich guter Zuschauer zu sein. Bei Ereignissen wie den Olympischen Spiele leide ich prompt unter “Hummeln im Hintern” gepaart mit akuter Selbstüberschätzung. Kaum ist der dritte olypische Turmspringer ins Becken eingetaucht, stehe ich auch schon in der Umkleidekabine des nächsten Schwimmbad. Leider sind die persönlichen Höhenflüge von enttäuschend kurzer Dauer. Mein Mut flaut also spätestens beim Begehen des 10-Meter Brettes ab. Eine gewagte Kerze ist dann noch das höchste der Gefühle, zu welchem sich mein angesichts der immensen Höhe stocksteifer Körper unter gutem Zureden bewegen lässt.
Olympiade – das ist ein wenig wie Stricken-Lernen bei Oma. Zwei Maschen durfte sie ausführen, bis ich meinem geliebten Großmütterlein die Wolle entriss und aus dem Stand sofort keine einzige hinbekam. so verhält es sich mit meinem handwerklichen Geschick auf diesem Gebiet bis heute ….leider.
Aber die Olympioniken, die werde ich schon noch bekommen – da kann ja auch keiner toller sein als meine seelige Oma. Ich liebäugel nun mit den Marathon-Schwimmern. Eine Stunde und Dreiundfünzig Minuten für 10 Kilometer. Wohlbemerkt mit Kratzen & Haareziehen bei den Kontrahenten – klingt ganz nach meiner Sportart! Schon allein meine Premiere bei den Olympischen Spielen wird Rekorde brechen. Als älteste Teilnehmerin & Neueinsteiger aller Zeiten! (Erwähnte ich schon meinen latenten Größenwahn, welcher beim bloßen Zuschauen durch sportliche Wettämpfe in mir ausgelöst wird?) Gut, momentan läge ich etwa noch zwei Stunden hinter der Bestzeit. Allerdings mit Brustschwimmen. Mir ist auch völlig schleierhaft wie Menschen zwei Stunden am Stück Kraulen können, ich persönlich saufe mit dieser technik nach etwa 500 Metern ab.
Auch die proklamierten Trainigszeiten schrecken minimal ab: Zweimal am Tag 10 Kilometer Strecke schwimmen und dann noch Krafttraining (wahrscheinlich um das Untertauchen der vorbeischwimmenden Kontrahentinnen zu trainieren). Das würde bei meiner derzeitigen Verfassung einen 9-Stunden Tag füllen. Wie machen die das? Also selbst bei lediglich 5 Stunden Training am Tag. Kann man davon leben? Wo kann man sich als Berufsschwimmer bewerben?
Vielleicht sollte ich mich doch in stillschweigender Bewunderung mit meinem Couchpotato-Dasein abfinden. Olympia 2012 kann man ja auch mittels Google-Doodle erleben.
Ganz einfach und erinnert ein wenig an die alten Atari-Spiele, nicht grafisch, aber was die Nachwirkungen & Begrenzungen des Muskelkaters auf Fingerkrämpfe angeht ganz sicher.
Und selbst hier wahre ich eisern das Mittelmaß. Über die Silbermedaille bin ich bisher jedenfalls nicht hinausgekommen. Mangelnder Ehrgeiz gepaart mit einem Hauch Ungedult. Ach was, ich warte einfach noch auf die passende Sportart!
Morgen kommt dann hoffentlich Marathonschwimmen als olympisches Google-Doodle. Zwei Stunden linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste, linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste, linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste, linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste, linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste, linke Pfeiltaste, rechte Pfeiltaste …ich freu mich drauf :p
Also bitte. So manchet wat da bei den Spielen als Sport verkauft wird, is von dem ja noch weiter entfernt wie ick vom Hochdeutsch. Wat isn bitte Schießen für´n Sport? Wer hat beim Tontaubenschießen jewonn´? Ne dicke Amerikanerin (wahrscheinlich aussem Mittelwesten), für die Burgerwetttessen n sportlicher Wettbewerb is. Oder Dressurereiten. Also echt. Auffen Jaul setzen und den sich so widernatürlich bewegen lassen als sähe es aus wie tanzen. Janz sportlich. Und wo wir beim Turmspringen waren. Aha. Sport. Von nem Brett ins Wasser fallen. Sport. Jib nem Säufer ne Pulle Korn, schmeiß den vonner Brücke, sieht nich annerster aus, nur mit ohne Medallie.
Ach und Synchronschwimmen, ja. Solang das nicht für Männer und Schizophrene zugelassen is, möcht ick mir nich darüber echauffieren.
Synchronschwimmen war bis 19-irgendwat-mit-fuffzich in Männerhand (hat der Sprecher vorhin verkündet, weil ich bin krank und die doofe Olympiade okkupiert mein komplettes Programm) und eigentlich fand ichs auch immer recht albern, aber haste dit mal jekiekt? Standste kurz darauf auch bekopfschmerzt, hustend und prustend in irgendnem Schwimmbad rum? Ick schon! Und ich kann nur sagen, es ist mindestens so schwer wie es aussieht und eigentlich nur albern, wenn man dabei so kläglich versagt wie meinereiner…
Aha, krank aber keene Zeit.
Hab ick mir kurz angekiekt, und jedacht, mit haarige Männerbeene wär´s bestimmt noch n Grund mehr umzuschalten. Muss aber janz ehrlich sagen, wat da du Mädels und Jungs so auf der Matte, ob nun mit oder mit ohne Band oder Kugel/Kegel leisten, is dann doch ne Ecke Knochenbrechiger als ne Minute unter Wasser Luft anhalten und Schwänzchen in die Höh´.
Und nee, im Schwimmbad war ick nich. Ick mag Pilz eher aussem Wald.
Naja janz furchtbar krank eben. So mit schnief und trief und allen -iefen dieser Welt – einschließlich Konzentration: “Oh nö!”
Also von den Kugel&Kegel-Tänzereien bin ich aus’m Sportunterricht traumatisiert, wenn dir einmal so ne Keule auf’n Kopf fällt verlierste urplötzlich die Lust an diesem Tanzpartner und Wasser find ich von jeher irgendwie faszinierender…
aha, also immernoch der Wadenkrampf, jut, mag ja ooch jerne mal austrahlen sowat
und is dit ne Anspielung mit die -iefen?
Krankheit, ja?
sowat hab ick nie mitgemacht, weil Kerl und hetero und so, hat sich mit meiner Weltanschauung gebissen
Hier Aporpos Scheinhetero …oder amtlich bescheinigte Heterosexualität – kann mensch ja schonmal verwechseln …das heutige Google-Doodle is das bisher beste – und ich hab schon überlegt zu warten, aber Ungeduld und der Hang zur Zahl drei…. naja jedenfalls jibbet seit heute Elfmeterfangen ….großet Kino: http://www.google.com/doodles/soccer-2012
und die -iefen, nee dit fiel mir erst auf als du es erwähntest, aber das sag ich dir nicht und verunsicher dich – dis ne janz üble Anspielung :p