Von der sedierenden Wirkung der Listenbücher

LesenEin Blick auf den Blogolender

Oha fast schon wieder Freitag. Was heißt, dass in etwa zwölf Stunden schon das Thema der Woche 16 für die 52-Bücher bei der Monstermeute bereitsteht. Und bisher habe ich noch nicht einmal zur 15. Bücherwoche irgendetwas geschrieben (ganz zu schweigen von der angekündigten epochalen Aufholjagd…).

 

don't Panik

Keine Hektik! Wir haben alle Zeit der Welt. Morgen ist auch noch ein Tag zum kraftvoll zubeißen

Ausreden – “Um”, das Gegenteil von “Om”

Ich bin grad am Umziehen. Naja oder ich plane demnächst am Umziehen sein zu werden tuten tun. Ich habe Angst davor. Nicht vor diesem Umschwung an sich – oh nein, das Gegenteil ist der Fall, ich will unbedingt weg aus meiner maroden Umgebung – aber vor dem Tragen ganz vieler Bücherkisten. Daher habe ich mir nun vorgenommen, mich zumindest von der Hälfte der Bücherberge zu trennen. Gar nicht so einfach, dieses Unterfangen. Nicht nur, dass ich in Puncto Schriftwerke scheinbar messiähnliche Züge annehme, meine Aussortiertaktik war eher unvereinbar mit dem gerade anstehenden Thema von Fellmonsterchens Lektüre-Fasching:

Greif Dir das Buch, das jetzt in diesem Moment in Griffweite liegt bzw. welches sich am nächsten bei Dir befindet.

Die letzten Tage hätte es noch gehießen: ähm – da liegt ein ganzer Bücherstapel und daneben noch einer und daneben auch (nun rate, was sich links davon befindet ;) )

Das Chaos ist beseitigt – die Schwarten sind zwar noch nicht außer Haus – aber immerhin schonmal gesichtet und umsortiert (toll…). Mein Schreibtisch ist leer und es hat sich lediglich ein einziges Werk auf seine Oberfläche verirrt. Keine hohe Literatur, ein simples Vornamen-Buch. Das fiel mir beim aufräumen so in die Hände und wollte da zunächst nicht wieder raus. Nicht dass ich in anderen Umständen wäre – aber sollte ich das nun im kommenden Jahrzehnt einmal vorhaben, bin ich bestens gerüstet. Das grandiose an diesen Namensbüchern ist: Man hat sofort einen Überblick, welche auf gar keinen Fall in Frage kommen würden – noch nicht einmal für einen vorlauten Wellensittich oder einen aufsässigen Nacktmull.

Bilderbuch der Hässlichkeiten

Hässlichkeit wie aus dem Bilderbuch - Sternmulle sind die perfekte Metapher für grottige Vornamen ....allerdings wesentlich liebenswürdiger

Und im Zuge der ganzen Umwälzungen, die mir gerade bevorstehen. Wirkt so ein onomatopologisches Werk wahrhaft Wunder in Sachen Om – der Geist befreit sich vom Um-Druck und geht auf Wanderschaft. Schwangerschaft bei Freunden empfinde ich entgegen landläufiger Meinungen nicht halb so infektiös, wie ein gutes Vornamenbuch. Jeder Name weckt andere Assoziationen, wie das dazugehörige Kind wohl aussehen würde, welche Charaktereigenschaften es sich wohl so aneignen könnte. Fragen, ob so eine Namensbedeutung sich tatsächlich auf die Entwicklung der Brut ausüben könnte, wecken die Neugier und den Reiz zum experimentieren. Ganz viele Bälger zeugen und schauen, welches der beste Name sei.

Als ich gerade am Überlegen bin, wieviele Otberts ich für eine evidente Studie so werfen müsste und welche Anzahl an Dyslexias ich ihnen gegenüber hervorpressen müsste, reißt mich doch der Schreck über die eigene emotionale Distanz meiner Betrachtungsweise aus den fiktiven Nachforschungen. Wer auf solche Art und Weise übers Kinderkriegen nachdenkt, scheint noch nicht wirklich bereit für solche Aufgaben. Ganz zu schweigen von der Ignoranz, die ich meinem eigenen Körper bei diesen Überlegungen entgegenbringe ….ein kurzes Ziehen in der Unterleibsgegend rächt sich für diese Gedankengänge.

Zum Glück muss ich das alles ja gar nicht – man kann ja auch am Nachwuchs völlig fremder Menschens-Kinder forschen – und so widme ich mich nun mit wonnigem Genuss den Abhandlungen zum  “Kevinismus” und freue mich, dass kein einziger dieser Vornamen auch nur annähernd in die Nähe meiner eigenen Optionen fallen würde. Schenkt man allerdings den Prophezeiungen mancher Freunde so glauben, könnten jene Namen, welche meine engere Auswahl (ich bin Kind eines Staates mit Planwirtschaft – so’n Fünfjahresplan, dit färbt ab!) so darstellen eine größeres Potenzial für Aufgrenzung darstellen, als es jedes Schantalle bewerkstelligen könnte. Da müssen die lieben Kleinen aber durch, dit härtet ab ;)

2 Responses to 'Von der sedierenden Wirkung der Listenbücher'

  1. Sehnesich says:

    ick sehne mir nach den Otberts dieser Welt, die durch die selbe ziehen um die Justins und Chantalles ausräuchern

    • DillEmma says:

      Wilfriede und Gertruderich …eine Schande, dat sowat nich mehr über die Spielplätze dieses Landes gerufen wird

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