Zeigt her eure Bücher

Projekt 52 BücherEin epochaler wie unerwarteter Auswärtssieg des Hamburger Sportvereins beschert uns in dieser Woche ein ganz besonderes Motto, bei den 52 Büchern des Frau Dr. Dr. Fellmonster (einer von Guttenberg geguttenbergt, der andere dem Internet entschrieben):

Zeige uns ein schwarz-weiß-blaues Buch

Besagter Sieg ist zwar nun fast schon wieder verjährt – ich hinke krankheits- wie umzugsbedingt etwas hinterher – aber da der gute HSV auch diese Woche widererwartend (mit ohne Adler!) gewonnen und sich somit in der Rückrundentabelle auf den zweiten Platz vorgemogelt hat, was sogar noch besser aussieht als der nunmehr sechste Platz und die damit einhergehende Chance in der nächsten Saison endlich auch mal wieder international zu spielen ….aber da liegen ja noch so einige Spiele und Möglichkeiten zur Niederlage zwischen. Im Straucheln sollten die Hamburger Jungs jedenfalls nicht unterschätzt werden. Also weiterhin schön pessimistisch bleiben und so die Erfolgssträhne weiterschüren. Also die eigentliche Aussage nach diesem Thomas-Mann-Gedächtnis-Marter-Satz war, dass auch diese Woche schwarz-weiß-blaue Huldigungen angebracht sind. Außerdem verspreche ich mir minimale gesundheitliche Erfolge durch eine stetige Zufuhr heilsamer Endorphine beim derzeit erkrankten Fellmonster indem die Würdigungen ihres Lieblingsvereins einfach nicht abreißt. Letzteres ist ja wohl mal eine grandiose Ausrede für meine Verspätung. Ich klopfe mir nun erst einmal zwei Minuten auf die eigene Schulter.
So – wieder da.
Meine Bücher liegen derzeit großzügig verteilt, einige bereits in der neuen Behausung, andere aufgewühlt und unsortiert in meiner derzeitigen Bleibe. Als Kind sortierte ich schlichtweg alles nach Farben, von Hell nach Dunkel. Ich überlege bei dieser Gelegenheit alles neu zu kategorisieren nun bereits dieses optisch handzahme System doch innerhalb der neuen Wände wieder einzuführen. Doch ich entsann mich, dass auch jenes Ordnungssystem so seine Tücken hat. So stellten mich die Farbstufen “Orange & Rosa” sowie “Grün- & Blautöne” stets vor unlösbare Aufgaben: Verzweiflung zwecks meiner Dunkelheitshierarchie.

Schwarz-Weiß-Blau innen wie außen

Ein Buch, welches nun beide Ansätze gleichzeitig erfüllt, habe ich nicht gefunden. Da habe ich die Sache kurzerhand mal gesplittet:

Die Raute im Herzen

Zum einen haben wir hier also die Biografie des grandiosen Günther Netzer “Aus der Tiefe des Raumes”. Das ist eigentlich sogar die zweite Biografie des erfolgreichsten HSV Manager aller Zeiten. Der hat zwar nie beim HSV gespielt, aber nachdem er seine aktive Spieler-Laufbahn beendete, rutschte Netzer, mehr oder weniger zufällig in den Manager-Posten des Hamburger Sportvereins. Eigentlich wollte er nur deren Stadionzeitschrift verlegen. Mit Medien hat der Günni das nämlich schon damals gehabt und ich werde ihn wohl noch Jahre schmerzlich vermissen, insbesondere wenn an seiner statt mal wieder Mehmet Scholl den “Fußball-Experten” mimt. Der Zufallsposten brachte dem HSV dann die erfolgreichsten Jahre überhaupt ein: Dreimal Deutscher Meister und einmal Champions League (also damals zu der Zeit als ich noch Quark im Schaufenster war, hieß dit allerdings noch “Europapokal der Landesmeister“). “Aus der Tiefe des Raumes” ist inhaltlich also durchaus schwarz-weiß-blau-gefärbt. Auch wenn sich prinzipiell im Vergleich zur ersten Biografie “Günther Netzer, Manager & Rebell” auch nicht viel neues in diesem Werk findet, ist “Aus der Tiefe des Raumes” wohl vom sympathischen Medienmotzer Günni selbst verfasst. Zudem handelt es sich hierbei um eine der wenigen Biografien und auch Fußballbücher, die je in den Genuss kamen, von mir gelesen zu werden. Leider hat sich das doofe Buch soeben dem Fotoshooting entzogen. Gestern hab ich es noch genau da hingelegt und nun ist es unauffindbar. Verdächtigt werden Kati, der Kater und Schwippschwagers Stiefzwilling. Wer sonst? Ick bin ja quasi Ordnung & Zuverlässigkeit in Personalunion.

Die stilisierte Raute auf dem Cover

Rosenfeld Debütroman

Eindeutig eine stilisierte HSV Raute ...wer würde gegenteliges behaupten?

Wird das wunderbare Büchlein Adams Erbe um einen Winkel von etwa 45° gekippt so erhalten wir eine minimal stilisierte HSV-Raute. Das ist prima. Das Buch selbst habe ich soeben ausgelesen. Es handelt sich um schwere, jedoch nahrhafte Kost, die ich zunächst einmal noch etwas zu verdauen gedenke. Doch eine Rezension zum Erbe des Adams, dem einzigen Mann, der je das Paradies gesehen hat, wird – nein – MUSS folgen. Zum Glück bestand die Aufgabe nur im Zeigen. Und das habe ich hiermit glanzvoll erledigt.

3 Responses to 'Zeigt her eure Bücher'

  1. Fellmonsterchen says:

    Wunderbar, Günni Netzer, ich vermisse ihn auch als TV-Kommentator. Wobei: Noch schlimmer als Scholl finde ich ja Olli Kahns Moderationen im Doppelpack mit der Müller-Hohenstein. Will Kahn nicht die Ahnung absprechen, aber so was von staubtrocken, und letztendlich erzählen die einem doch nur, was man vorher selbst gesehen hat.
    Wünsche Dir auf jeden Fall ganz schnelle Besserung! Scheiß Viren. Ist diesen Winter ganz schlimm, und wenn man dann noch umziehen muss…

    • DillEmma says:

      Dass der Kahn manchmal nicht irgendwie tierfere Analysen bringt, liegt meinen Beobachtungen nach daran, dass ihn die Müller-Hohenstein immer mit so aus der Luft gegriffenem Zeug gequirlt mit Standartfragen bewirft. Da könnte der Kahn ruhig mal ein wenig mehr aus sich rauskommen und ein wenig rumnetzern. Ich halte ihm aber zu Gute, dass er wenigstens tatsächlich nur Sachen erzählt, die tatsächlich da stattgefunden haben, beim Scholl frag ich mich hingegen manchmal, welches Spiel er bitte grad kommentiert. Ich mag zwar so einen Funken Überheblichkeit, aber nur bei Menschen, die es sich leisten könnten – und da würde ich an Schollis Stelle manchmal besser dosieren :twisted:

      Aber Danke für die Besserung – der Umzug hilft dabei tatsächlich, zumindest was das Ausschwitzen der bösen Viren angeht ;)
      Hoffe, du bekommst dein Attest noch auf wundersamen Wegen zum Arbeitgeber und fällst nicht wieder zurück, sondern preschst mehr so vor :)

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