Posts tagged Menschen formen

Weh Tee Eff

Neulich in der Marketing-Abteilung von Ferrero:

Hey Leute, das mit dem rosa Ü-Ei für Mädchen lief zwar nicht exakt so, wie geplant, aber diese ganzen kleinen Motztiraden aus der feministischen Ecke, die eh keiner ernst nehmen kann, haben immerhin mehr Aufmerksamkeit erregt, als wir ursprünglich erwartet haben. Wir sollten an etwas ähnlich miesem arbeiten. Hat jemand eine Idee? Irgendetwas, womit wir erneut Schimpf und Schande auf uns ziehen, uns aber wieder damit rausreden können, dass ja auch Mädchen, sich von der unmarkierten Variante angesprochen fühlen dürfen, selbst wenn die dichotome Aufteilung eindeutig jedem seinen Platz zuweist.

Wie wäre es, wenn wir etwas zur Fußball-Weltmeisterschaft raushauen? Sportliche Großveranstaltungen sollten nicht einfach werbetechnisch ungenutzt verstreichen. Wir haben ja schließlich schon die Olympischen Spiele verpasst. Lasst uns doch Ü-Eier für Weltmeister rausbringen! Das rosa Ei kann ja in der Zeit den Aufdruck “Spielerfrau” tragen. Das ist dann immerhin dasselbe Konzept in grün …bzw. rosa und versteckt blau.

Und alle so: Yeah.

Spielerfrau und Weltmeistervia Luca Hammer

Wenn der Vater mit dem Sohne

Projekt 52 BücherNachdem ich in meiner energiegeladenen Aufholjagd gestern gleich mal den zweiten Beitrag zu einem der wenigen Themen, die ich bereits abgehakt hatte, veröffentlichte, habe ich den Artikel mal schön nach hinten datiert, damit das auch ja keiner merkt. Gut eigentlich stimmt hier tatsächlich irgendwas mit dem Datum nicht, keine Ahnung woran das schon wieder liegt, doch beruhigend zu wissen, dass nicht nur bei mir gerade der Wurm drin ist. Hier also das doppelt abgesicherte Thema der Bücherwoche 19 – garantiert “unique”, wie manche so “schön” sagen:

Wenn der Vater mit dem Sohne…

…und die Mutter gegen die Tochter, die dann wiederum zur vermeintlichen Großmutter, welche ohne Großpapa…
Erweitere ich das Motto in dieser wirklich logischen Richtung, werfe anschließend den so schön sortierten Keimling beiseite und widme mich einzig und allein seinem Sproß, so kommt dabei folgendes Buch heraus:

Jessica Soffer “Morgen vielleicht”

…ist eines der großartigsten Werke, die ich in diesem Jahr lesen durfte. Das Buch ist so dermaßen einfühlsam geschrieben, dass es beim Auf-die-Magengegend-Drücken immer noch hell und weich wirkt. Wie ein überdimensionaler Wattebauch, der sich auf die Lesenden niederschwingt und ihnen die Luft zum Atmen nimmt. Nun aber von der vorweggenommenen Wirkung zu eigentlichen Inhalt: Alles dreht sich um Lorca. Zumindest das Buch, denn in Lorcas Leben scheint sich nichts um sie zu drehen, sondern vielmehr sie sich um ihre Mutter. Lorcas Mutter hingegen dreht sich hauptsächlich um sich selbst und kulinarische Genüsse. Da müssen auch Lorca und das Buch selbst mitziehen – es wimmelt nur so von kulinarischen Metaphern, Anspielungen und Speisesymbolik. Dieser Stil riecht und schmeckt aus allen Poren und ist streckenweise appetitanregender als das beste Kochbuch. Lorcas Mutter ist Sterneköchin und Leiterin eines gehobenen Restaurants. Lorcas Vater wurde vor einiger Zeit einfach aus beider Leben verbannt, weil er nicht in den Lebensplan der Mutter passen wollte. Beziehungsweise weil er zu schwach war, seinen Standpunkt, nicht in ihren Plan passen zu wollen, tatsächlich auszuleben. Zu weich. Lorca blickt zu dieser resoluten Frau auf, schluckt ihre eigenen Bedürfnisse, wie die Tränen für den Vater hinunter und versucht es ihrer Mutter in jedem Sinne recht zu machen, indem sie kocht. Nicht einfach nur Kochen – meisterliches kulinarisches Experimentieren vielmehr. Lorcas Ventil ist sie selbst. Schon als kleines Baby, ballte sie wohl ihre Fäuste dermaßen zusammen, dass sie sich mit den Nägeln die Hände aufstach. Dieses Verhalten ist geblieben, hat sich ausgeprägt und verselbstständigt. Lorca verletzt sich regelmäßig selbst. Nie ist sie ohne frische Wunden. Eines Tages wird Lorca in der Schule beim Schneiden erwischt und daraufhin von dieser verwiesen. Ihre Mutter will sie in ein Internat geben. Irgendwohin wo jemand besser auf sie aufpassen kann und will, als sie selbst. Lorca will allerdings nicht. Nicht etwa, weil sie irgendwen aus ihrer Schule vermissen würde, dazu ist sie zu sehr Einzelgänger. Doch es wäre keiner mehr da, der sich um ihre Mutter kümmern kann – schließlich sieht sie das als ihre Aufgabe an. Sie besänftigt sie mit dem perfekten Essen – je nach Gemütslage. Meisterliche Kochkünste sind ihre Verbindung zur Mutter und der einzige Weg, um einen Hauch Anerkennung von diesem unnahbaren Wesen zu erfahren. Doch um die Trennung abzuwenden, muss es schon ein besonderes Gericht sein. Schließlich ist die Situation verfahren. Lorca belauscht zufällig ein Gespräch zwischen ihrer Mutter und ihrer Tante in welchem der mysteriöse Name eines nie gehörten Gerichts fällt. Ein Gericht, mit dem ihre Mutter eine besondere Erinnerung verknüpft. Ein echtes Seelengericht also: Masgouf. So begibt sich Lorca auf die Suche nach diesem mysteriösen Masgouf und findet Victoria, eine alte Frau mit nagender Vergangenheit, deren Mann gerade gestorben ist. Die Irrungen und Wirrungen, persönlichen Entwicklungen und psychischen Umstürze, welche die keimende, wachsende und bald blühende Freundschaft zwischen dem Mädchen und der alten Frau fortan ausmachen, sind schlichtweg mitreißend. Über allem liegt der Schatten von Familiengeschichten, Abhängigkeiten und Sehnsüchten. Die Geschichte hätte also wahnwitziges Potenzial ins Schnulzige abzurutschen, tänzelt aber gekonnt, authentisch und mitreißend um diesen Abgrund herum und hinterlässt neben jeder Menge Kohldampf auch einen erlesenen Geschmack von Liebe und Freundschaft.

Chabos wissen, wer der Babo ist

Dieses Wissen geht mir zwar im Konkreten abhanden, doch ich verfüge immerhin über eine mehr als vage Vorstellung was ein Babo ist. Das ist an und für sich merkwürdig: Denn der Babo wurde nun zum Jugendwort 2014 gekürt.
Früher auf dem Schulhof wurden diese Heftchen über eine angebliche Jugendsprache von Pons und Langenscheid ja herumgereicht und mit staunenden Augen und lachenden Mündern zur Kenntnis, jedoch keineswegs ernst genommen. Nicht einmal 10% der dort aufgeführten Worte gehörten zum tatsächlichen Sprachschatz von uns – einer Jugend, die doch angeblich Urheber dieser abstrusen Wortschöpfungen sein sollte. Die meisten Worte kannten wir damals nicht einmal.
Und nun das:
Kaum bin ich in dem Alter, wo ich mich locker bzw. nur noch zum Abzappeln auf einer Gammelfleischparty (Jugendwort 2008) aufbitchen brauche, – zack – pflege ich ein fast schon familiäres Verhältnis zur Top-Five der aktuellen Jugendsprache. Allesamt kullerten sie bereits mindestens einmal über meine Stimmbänder oder befinden sich tatsächlich im aktiven Sprachgebrauch. Dieser Umstand sagt sicherlich mehr über die Ermittlungsmethoden jener Wörterbuchverlage heraus, als über mein krampfhaftes Gebahren, meine Jugend nicht loslassen zu können. Vielleicht ist auch schlichtweg die Differenzierung zwischen Jugendsprache und “Erwachsenensprache” völliger Mumpitz – womöglich auch einfach die Altergrenze nicht mehr nur ausschlaggebender Faktor sondern eben zunehmend auch Milieu und Mediennutzung (entkomme doch mal den ganzen hippen und freshen Formulierungen im Internet oder bei einem Spaziergang durch die Offiziell-Noch-Nicht-Ghettos Berlins). Einen weiterhin stabilen Faktor bei der Verbreitung spielt jedoch eindeutig Musik. Zumindest den ollen Babo, den habe ich beim lieben Onkel Rap getroffen. Wir begegneten uns allerdings nicht an der vermeintlichen Quelle, dem erlauchten Herrn Haftbefehl (aus Gründen), sondern erst als der Babo so durch weitere Bands und Foren diffundierte – soviel also zum Thema Musik und neue Medien…

Kinderkram

Projekt 52 BücherDas Thema der 11. Woche gab es schon einmal so ähnlich oder sogar zweimal in der letzten Runde. Doch weil es so schön ist kommt es diesmal sogar im Dreierpack daher:

liebstes Kinderbuch

Vom Katzenpersonal

Ein Buch, das man als Kind geliebt hat

Von Tessas Bücherwelt Idee:
Und last but not least hat der gute Dunkelschlumpf mit

Welche_r Autor_in hat Dich in Deiner Kindheit am meisten beeindruckt, sprich: Welche Bücher hast Du damals unter der Bettdecke verschlungen?

auch noch einmal auf seine juvenile Seite gepocht.

Im Projektlauf Nummer eins beantwortete ich die Frage nach den literarischen Kindheitsprägungen bereits relativ ausführlich mit Alexander Wolkows Reihe vom Zauberer der Smaragdenstadt und den “Meine Schwester Klara”-Büchern.

Als Dauergast in der Bibliothek fällt es aber nicht sonderlich schwer noch einige Werke an Licht zu zerren, die einst meine Kindheitswelt erschütterten.

Der kugelrunde Robert von Susanna Tamaro

Roberto ist dick. Roberto ist einsam. Robertos Eltern sind getrennt und mit sich selbst beschäftigt. Robertos einziger Freund heißt Kühli.
Nach einer seiner berühmten Fressattacken wird Roberto von seiner figurbewussten Mutter in ein Abmagerungscamp verfrachtet. Zwei Wochen hält er das Martyrium durch, bis er endlich die Flucht in den angrenzenden Wald schafft, wo für ihn ein verträumtes Abenteuer beginnt.
Die Geschichte ist klasse. Durch den minimalen Wiedererkennungswert, in puncto “Frustfraß” und Probleme in sich hineinfressen”, gelang mir die Identifikation mit Roberto damals spielend.
Das Werk ist insgesamt ein richtig “typisches Tamaro-Buch”:
Viel Zauber und Träumerei und der Wink mit dem Scheunentor für Annerkennung. Annerkennung nicht nur in Richtung Selbstakzeptanz vermeintlich aus irgendwelchen Normen fallender Kinder und größerer Kinder (so ab 30 Jahre). Auch alte Werte wie Toleranz und das längst verschütt geglaubte genauere Nachschauen hinter optische Fassaden wird hier ganz sympathisch unaufgeregt angeregt.
Dies Büchlein war sicherlich Grundstein, auch in älteren Jahren ab und an nach den Werken für “Erwachsene” von Susanna Tamaro zu greifen. Roberto sei Dank!

Pädagogisch wertvolle Literatur

Projekt 52 BücherEin kontroverses Thema, was Mella da in der 22 Woche des Projekts “52 Bücher” in den Ring wirft:

Bücherregal für Jugendliche einrichten (welche Bücher gehören gut versteckt ;-) )

Da bin ich schlichtweg überfragt. Von welchen Jugendlichen sprechen wir in diesem Zusammenhang? Handelt es sich um das gemeine Fußvolk, welches förmlich ununterbrochen zugedröhnt, marodierend durch Fußgängerzonen zieht, dabei Sätze nach dem Schema “(Deine Mudda) Prädikat Objekt/Schimpfwort, Alda/Digga” skandiert? Oder handelt es sich um meinen eigenen adoleszenten Nachwuchs, welcher selbstverfreilicht völlig makellos vor sich hin existiert, existenzielle Probleme der Menschheit im Vorbeigehen löst und eh von keinerlei noch so problematischer Literatur beeinflussbar erscheint? Bei ersteren empfehle ich Werke wie Knigge, Wörterbuch & irgendwas mit sexueller oder geschichtlicher Aufklärung als Wurfgeschosse zu benutzen. Natürlich nur zur Selbstverteidigung.
Letzterer braucht natürlich weder Warnungen noch Ermutigungen. Souverän meistert jener Abkömmling den stürmischen Seegang auf den Weltmeeren der Literatur. Selbstständig werden die scharfen Klippen umschifft, Schiffbrüchige gerettet und literarische Schätze aus den Tiefen der dunklen See geborgen. Das alles selbstredend ohne dass die pädagogische Peitsche geschwungen werden muss oder überhaupt je zum Einsatz kam. Alles Veranlagung – mein persönliches Kaspar-Hauser-Projekt widerlegt jegliche Sozialisations-Theorien. Irgendwann. Oder auch nicht.

Fakt ist: Ich habe keinerlei Ahnung, welche Literatur einen heranwachsenden Menschen in die richtige Richtung beeinflusst und welche eben nicht. Ich wette allerdings: Ihr wisst es auch nicht. Saugt sich nicht jede_r ganz individuell irgendwelche Erfahrungen aus dem heuraus, was er sie es so liest, erlebt, hört und sieht? Ich würde in der Hinsicht lediglich von jeglicher Pauschalisierung abraten. So kann ein Buch, welches ursprünglich lediglich trockener Erfahrungsbericht ist oder dazu gedacht die nachfolgende Menschheit von folgenschweren politischen bzw. persönlichen Fehlern abzuschrecken, in der Blackbox “jugendlicher Rezipient”, welche sich synapsentechnisch ja in einer umfassenden Phase des Wandels befindet, genau an die falschen grauen Zellen andocken. Zumindest ist dies eine der einzigen unzureichenden Erklärungen für mich, weshalb auch vor jener Phase jugendlicher Rebbelion halbwegs vernünftige Menschen, plötzlich debil lächelnd einem widerwärtigen Nazi-Songschreiber lauschen, während dieser etwas von “aus der Judenhaut, wird ein Lampenschirm gebaut” trällert. Im Normalzustand, ganz ohne Hormonvernebelung, treiben einem solche Zeilen ja höchstens Tränen, Erbrochenes & Zornesröte in die Region oberhalb des Halses. Selbst bei den meisten pubertär Verstörten wird eine oder mehrere dieser Handlungsoptionen wohl als Standard präferiert werden, doch irgendwas muss ja bei einigen schief laufen, sich gar irreparabel festsetzen und im Laufe der Zeit nicht mehr gerade zu rücken sein. Denn wo bitteschön sollten sonst so viele Idioten rekrutiert werden, wie ich sie tagtäglich auf der Straße sehe? Ich möchte bei diesen Erläuterungen natürlich nicht nur an den äußersten Rändern unserer Gesellschaft kratzen. Ich mag sogar eine Menge Menschen nicht leiden – nicht nur Nazis oder FDP-Wähler. Auch Menschen, die den Blinker nicht benutzen und harmlose Fahrradfahrer umsensen. Auch Leuten, die Schokolade nicht mögen, stehe ich überaus skeptisch gegenüber.
“Individualität” heißt also mal wieder das mehr als komplizierte Zauberwort …und “Liebe” – wie in so vielen Fällen.

Penner-Offensive

Die Werbung plant einen Großeinsatz gegen die friedlichste Bewegung unseres modernen Zeitalters – den Schläfer. Also nicht diese politischen oder religiösen Extremisten, welche dem schönen wie zutiefst wahren Sinnspruch “Wer schläft, sündigt nicht” einen faden Beigeschmack verliehen haben, sondern gegen die echten Urschläfer. Jene friedfertige Masse, welche sich auf dem Weg ins redliche Arbeitsleben noch eine Mütze wohlverdienten Schlafes in öffentlichen Verkehrsmitteln zu Gemüte führen möchte, wird demnächst wohl auf der Liste bedrohter Arten zu finden sein.

Es soll eine Armada kleiner Konsum-Terroristen* erschaffen werden. Ein Angriff auf die REM-Phase, wie sie Freddy Krüger nicht besser hätte organisieren können. Doch sehet selbst, liebe Penner & Pennerinnen, werte Schlafadorierenden & Kopflehnenfetischist_innen! Mit dem gemütlichen Schaukeln auf Schienen, der Rückversetzung des Herzschlags in embryonale Wohlfühltakte wird es jedenfalls fortan vorbei sein:

So ätzend ich den Werbegedanken beim Schlafen ja finde, die Möglichkeiten, welche sich mit dieser Technik zur politischen Einflussnahme oder einfach nur zum Foppen Unwissender bieten, erscheinen schier grenzenlos. Es ließe sich sicherlich auch ein gehöriger Zulauf für örtliche Nervenheilanstalten daraus generieren. Einfach Züge, welche das Partyvolk einschlägiger psychedelischer Tanzstätten frequentieren, mit Phobien subsidierenden Botschaften ausstatten und die drogeninduzierte Psychose basierend auf einem teuflischen Mix aus unterschwelliger Botschaft, psychogenen Substanzen & zuviel Realität lässt beim unterforderten Klinikpersonal den Bär steppen. Die Pharmakonzerne wären sicherlich begeistert von dieser Idee. Ich werde mir mal eben die Rechte daran sichern gehen. Erscheint mir doch noch eine weitaus einträglichere wie stressfreiere Methode zur Eigentumsvermehrung als eine Karriere als schnöder Hedgefondmanager…

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*wo wir schon dabei sind:
Hallo liebe NSA,
Ich hätte gern mehr kritische Leser. Euch zum Beispiel. Also hier nur für ein erlesenes Publikum: Bombe, US-Präsident, Nachos mit Käse.
Es freut sich über eure Aufmerksamkeit und verbleibt mit freundlichen Grüßen,
Mir

Abwesenheitsnotiz

Ich bin dann mal Drag…

weitere Tourdaten:
Montag: tot
Dienstag: auferstanden und jetzt schon voll motiviert auch mal wieder die Finger zum Tippen zu schwingen

…persönliche Tourdaten unter ein Musikvideo zu schreiben, könnte falsch verstanden werden und trägt zudem einen Hauch von Anmaßung in sich.
Tja.

Und der Chef letztens so:

“Können wir nichmal was virales machen? Ich hätte da gern einen Linkbait. Frollein DillEmma, packen se mir mal bis zur nächsten Woche ein Konzept auf den Tisch. Irgendwas, das voll durchstartet. Über das Budget sprechen wir dann.”

Ich steh auf konkrete Ansagen, a la “werden se mal berühmt”. Über das Budget wird in solchen Zusammenhängen eh gern im Nachhinein gesprochen, weil es möglichst keines geben sollte. Ist ja schließlich viral und verteilt sich somit von selbst.

Stinkende Zitronen

Projekt 52 BücherEs brauchte ein wenig Anlauf, aber endlich kommt so ein richtig kantiges Thema (von Shivani), was den Geist der monströsen 52 Bücher auf ganzer Linie wahrhaftig werden lässt:
Zitronen können nicht nur sauer sein…
Ich komplettiere mal spontan: Die können auch riechen oder vielmehr duften. Eigentlich naheliegend.
So wirklich direkt in den Kopf schoss mir dieser Fakt jedoch aufgrund einer Stellenanzeige, wie sie von einer großen Website dessen Fokus auf Rabatt-Aktionen liegt, häufiger geschaltet wird. Immer und immer wieder. Der Verschleiss von Mitarbeitern dieses Unternehmens scheint sogar über der gesellschaftlich anerkannten Wechselfrequenz von Unterhosen zu liegen. Jedenfalls heißt es in diesen Gesuchen nach Werbetexter_innen in etwa, dass es schön wäre, wenn die Texte der Anwärter_innen “zitronenfrisch duften” würden. Irgendwie so.

Kindern riechen beibringen

Sinne sind nicht angeboren, die werden implementiert. Dem Liefergut Kind muss also die richtige Software noch aufgespielt werden. Also ab ins Getümmel auf der Suche nach einem Duftbuch! Continue reading Stinkende Zitronen

Zeigt her eure Bücher

Projekt 52 BücherEin epochaler wie unerwarteter Auswärtssieg des Hamburger Sportvereins beschert uns in dieser Woche ein ganz besonderes Motto, bei den 52 Büchern des Frau Dr. Dr. Fellmonster (einer von Guttenberg geguttenbergt, der andere dem Internet entschrieben):

Zeige uns ein schwarz-weiß-blaues Buch

Besagter Sieg ist zwar nun fast schon wieder verjährt – ich hinke krankheits- wie umzugsbedingt etwas hinterher – aber da der gute HSV auch diese Woche widererwartend (mit ohne Adler!) gewonnen und sich somit in der Rückrundentabelle auf den zweiten Platz vorgemogelt hat, was sogar noch besser aussieht als der nunmehr sechste Platz und die damit einhergehende Chance in der nächsten Saison endlich auch mal wieder international zu spielen Continue reading Zeigt her eure Bücher

Rezension zum Club der polnischen Versager

Lesen nach AlphabetDer Club der polnischen Versager hat seit Ende 2001 eine feste Lokalität gefunden. Nämlich unweit des Café St. Oberholz, dessen literarische Auswüchse ebenfalls erst kürzlich hier vorgestellt wurden (Bald schreibe ich nur noch Artikel zu Büchern, welche auf den Erfahrungen diverser Berliner Institutionen beruhen – so! Wäre immerhin mal ein Schritt Richtung Spezialisierung.). Zuvor war jener Club eine …eine …ja was eigentlich? Continue reading Rezension zum Club der polnischen Versager

Witznich

Zitrone am Strand

Skandalöse Zitrone

Soeben beim Einkauf festgestellt, dass es schon lange keinen anständigen Lebensmittelskandal mehr gab

- BUMM TÄH -

Gurken kosten derzeit etwa das 79-fache, wie einst zu glorreichen EHEC-Zeiten

- BUMM TÄH -

Ich komme gerade

- BUMM TÄH – Continue reading Witznich

Geschichten aus dem Untergrund (1)

Die Berliner U-Bahn. Durchaus hassenswert, überaus liebenswert. Da gehen die Meinungen selbst innerhalb ein und derselben Person oft auseinander. Ich persönlich reg mich unheimlich gern drüber auf. Ich reg mich aber einfach generell gern auf.
Gleichzeitig fühle ich mich mit diesem Transportmittel seit frühester Kindheit inniglich verbunden. Bereits in frühester Jugend faszinierte mich die Optik jener Gefährte, die ich schon damals mit Finsterbergmaden verglich, als ich noch gar nicht von der Existenz jener metallenen Erdwürmer wusste.

Tunnelpfeifer Berlin

Schwer begeistert gewesen über derart sinnentleerte (Kunst-?)Aktionen im offiziell wirkenden

Trotz diverser Wetteranfälligkeiten sowie sonstiger Macken, ist das an und für sich gute Öffentliche Berliner Verkehrssystem sicherlich mitverantwortlich dafür, dass ich entgegen immer wieder aufkeimender Vorhaben noch keine Fahrschule von innen gesehen habe. Echte Berliner_innen fahren Bahn oder Fahrrad. Continue reading Geschichten aus dem Untergrund (1)

Zeitreise

Sprechfunk KuttnerIch bin so aufgeregt. Ich kann nicht schlafen. In nicht einmal acht Stunden geht’s los. Das Katapult ist gespannt und Punkt zehn Uhr morgens schmettert es mich und sicherlich einige andere zurück in eine Zeit, als Radio noch die schönste Sache der Welt war. Eine Zeit, in welcher der Dienstag Abend so heilig war wie kein anderer Tag der Woche, zumindest zwischen den stets im Flug vergehenden Stunden zwischen 22 Uhr und ein Uhr nachts.
Radio Eins veranstaltet derzeit nämlich eine Serie, mit dem (zumindest im Falle des Doktor Jürgen Kuttner) passenden Titel “Die Rückkehr der Radiolegenden”
Im Zuge dessen heißt es also nach knapp sechs Jahren der Abstinenz schon bald wieder:

“Am Morgen, am Abend, bei Tag und in der Nacht… Habt ihr’n Telefon hier!? Höh, Sprechfunk??? Hahaha… Postkutsche!!! Mit Käpt’n Kirk Kuttner. …und sprich bitte in’s Mikrofon!!!! *knack* Auaaa!!!” (leider wohl nur ein Mal *schnief*)

Dieses wohlige Gefühl, allein schon, wenn der beste Trailer aller Zeiten durch den Äther rauscht. Continue reading Zeitreise

Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Lesen nach AlphabetDas U ist ein unheilvoller Buchstabe: “Untersuchungshaft”, “Unterhaltszahlungen”, “Um die Ecke bringen”, “Uhrzeiten” (besonders frühe), “Unterlassungsklage” und “Urlaub mit deinen Eltern” – diese zugegebener Maßen überaus selektive Wahrnehmung des einundzwanzigsten Buchstabens unseres Alphabets bestätigt jegliche Ressentiments gegen den sicher unbeliebtesten Vokal der deutschen Sprache. Doch wir sind ja mutig. Eiskalt stellen wir uns unseren Ängsten, lassen uns zwar nicht unbedingt auf eine Reise mit der Quasi-Schwiegermutter ein, aber besuchen sie für den Anfang schon mal (rein hypothetisch zumindest). Continue reading Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee