Posts tagged Geschlecht im Fokus

Sie ist wieder da!

Projekt 52 BücherDie Überschrift bezieht sich keineswegs auf meine Wenigkeit, obwohl das durchaus auch damit gemeint sein könnte. Nein! Vielmehr gehen Jubelschreie durchs Netz, denn die die 52-Bücher-Challenge vom Fellmonster geht in die dritte Runde! Trotz fehlendem Internet in den eigenen vier Wänden oder lediglich Zugang über diese kleinen umständlichen Schlaufone, Karpaltunnelsyndrom und Tennisellenbogen (Richtig: medizinisch heißt das gar nicht Tennisarm, sondern Ellenbogen. Wieder was gelernt!) muss ich zu diesem Anlass doch unbedingt wieder regelmäßiger hier was hintippeln.
Ziel diesmal: Keinen Beitrag auslassen!

Zum Auftakt gibt es auch gleich einen Klassiker – da bleibt sich die Kalamitäten-Kati treu:

Was liest du zurzeit?

Ich bin derzeit in der Zwischenphase von zwei Büchern. Das eine hängt mir seelisch noch nach, dass andere wurde bereits begonnen. Prinzipiell ist da noch ein drittes, dessen letzte 50 Seiten schon einige Wochen darauf warten, endlich gelesen zu werden. Aber dieses dritte oder vielmehr dessen Ende macht mir irgendwie Angst oder auch Unlust. Es ist

Venusneid von Rita Mae Brown

.
Und es begann so gut:
Eine Frau bekommt die Diagnose Lungenkrebs im Endstadium. In ihrer letzten Nacht im Krankenhaus fühlt sie, dass es jede Sekunde vorbei sein kann, reißt sie sich den Morphinschlauch raus und beginnt, zu schreiben. Sie schreibt allen Menschen einen Brief, die in ihrem Leben eine wichtig Rolle spielen, ob nun durch familiäre, geschäftliche oder freundschaftliche Bindung. Eine Art Abschiedsbrief, in dem sie abgrundtief ehrlich ist. Sie offenbart nicht nur sich selbst, sondern eben auch alle Gefühle und Gedanken, die sie den jeweiligen Menschen gegnüber wirklich hegt. Am nächsten Tag wacht sie widererwartend auf, die Briefe sind bereits abgeschickt und der Arzt bescheinigt ihr eine Fehldiagnose. Es war schlichtweg nur eine schwere Bronchitis. Sie wird überleben. Es ist eine Wiedergeburt in doppelter Hinsicht. Denn dem Tod so nah gewesen zu sein, macht einerseits sicherlich vieles bewusst und stärkt den Willen, in einer neuen Chance alles anders oder vielmehr richtig zu machen. Andererseits kann ein solch abrupter Umbruch, bei welchem du komplett blank gezogen, vielleicht auch unbequeme Wahrheiten ausgesprochen hast, dein komplettes bisheriges Leben inklusive aller Sicherheiten zusammenbrechen lassen. Alles gerät ins Wanken, nicht nur nach und nach, sondern eben auf einmal. Dieses Zusammenspiel von Ende und Neuanfang und wie das einzelne Individuum und dessen Fassaden auf die gesamte Umwelt wirken, fand ich einfach immens spannend. Spannend sind auch Ort und Zeit in der die Handlung spielt, denn ein wichtiger Punkt in den Briefen ist das Coming-Out der Romanheldin, die wie so viele von Rita Mae Browns Figuren lesbisch ist (wenn es keine Katzen sind – denn sie fing irgendwann an, diese unsäglichen Katzenkrimis zu schreiben – WARUM?!).  Anfangs mochte ich auch die sporadisch auftretenden Abrutscher ins Irreale. So ist die Protagonistin Kunsthändlerin und eines der Ausstellungsstücke in ihrer Galerie, eine Art Familienbild der griechischen Götter, welches Ewigkeiten in einem Bordell gehangen hat, scheint immer mal wieder Kontakt mit der “Realität” aufzunehmen. Doch eines Tages bekommt die Hauptfigur beim Auswechseln einer Glühbirne einen elektrischen Schlag und findet sich tatsächlich zwischen all den Göttern und Göttinen wieder, mit denen sie dann überirdischen Sex hat, dazwischen dann bei Nektar, Ambrosia und Cola philosophische Gespräche über die Menschheit und die Liebe führt. So als Ausflug hätte ich das ja noch ertragen, aber das geht nun schon geschlagene 100 Seiten so und irgendwie verstimmt mich die Aussicht, es könne bis zum Ende so bleiben.

Das Buch, bei dem ich vorgestern die letzte Seite zuklappte und welches mir sicher noch etwas nachhängen wird, trägt ebenfalls einen für mich sonst eher abschreckenden Titel:

Das geheime Prinzip der Liebe – Hélène Grémillon

Das Buch hat mir die Quasi-Schwiegermutter geschenkt. Das machte mir schonmal gehörig Angst. Es war nämlich bereits ihr zweites Buch an mich. Bücher schenken ist ja eh schon eine Kunst für sich, aber sie ist zudem passionierte Nicht-Leserin mit einem generell wirklich anderem Geschmack als meinem eigenen. Bei einer solchen Konstellation darf theoretisch vom Schlimmsten ausgegangen werden. Beim letzten Mal bekam ich dann auch eine Art Fürstenroman oder so etwas. Ich gebe zu, ich hab dieses erste “Buch” nicht gelesen. Ich habe mir allerdings die ersten 20 Seiten Personenverzeichnis angeschaut. Es las sich ein wenig wie der Anfang der Bibel (“Dings zeugte Bumms und Bumms wiederum zeugte Knall” oder so ähnlich). Ich habe sogar die aufgeführten Personen durchgezählt. Etwa 200 Charaktere – das wirkte mir dann angesichts der zwei bis dreihundert Seiten doch minimal überladen. Und dann lauter ellenlange Adelstitel …och nööö. Das geheime Prinzip der Liebe hingegen, steht jedenfalls überraschend konträr zu der ersten Erfahrung. Es hat mich von Anfang an gepackt und wirkte, wie gesagt, sogar über das Leseerlebnis hinaus noch nach. Irgendwie zwischen Krimi, Geschichtsroman und Familiendrama.
Ich hau hier mal dennoch nur den Klappentext hin. Zum einen, weil ich bei den ganzen inhaltlichen Verflechtungen und Wendungen einfach nicht den potenziellen Lesern irgendetwas vorweggreifen möchte. Zum anderen, lese ich es ja aktuell gar nicht mehr, es ist also streng genommen gar nicht teil dieser Bücherwoche:

“Eine bedingungslose Liebe, die sich während des zweiten Weltkriegs in Paris verliert.
Eine Mittellose Malerin aus der Champagne, die für ihre Gönnerin ein Kind bekommt.
Eine Frauenfreundschaft, die in Hass umschlägt.”

Diese Beschreibung trifft es ziemlich gut und sagt dennoch nichts über den Inhalt aus. Denn hinter den einzelnen Worten steckt wie so oft, so viel mehr.

Kommen wir also zu dem Buch, das ich derzeit so wirklich aktiv lese:

Alice Walker “Die Farbe Lila”

Zumindest der Film ist sicherlich recht bekannt. Das war damals einer der ersten “Erwachsenen-Filme”, die ich mit meiner Mutter schauen durfte. Beeindruckt war ich schon damals. Dennoch war das alle irgendwie zuviel. Ich habe ihn sicher dreimal im Abstand mehrerer Jahre und Reifephasen gesehen, um irgendwie die ganze Handlung aufzunehmen. Thematisch habe ich den Film auch lange Zeit mit “Grüne Tomaten” durcheinander geworfen. Die wandelnden Rollen der Schwarzen in Amerika (und damit auch die der Weißen) sowie die Emanzipation der Frau (und damit auch die der Männer) steht in beiden Büchern und Filmen im Mittelpunkt. Der Umgang mit diesen gesellschaftlichen Umbrüchen könnte allerdings nicht gerade unterschiedlicher verarbeitet sein. Beide Bücher habe ich auch erst nach den jeweiligen Filmen gelesen. Dabei fiel “Grüne Tomaten” in meinem ersten Beitrag zum Bücherprojekt überhaupt, der zweifelhafte Titel “Beste Buchverfilmung” zu. Zweifelhaft deswegen, da der Film das Buch um Längen schlägt. Bei “Die Farbe Lila” sieht das bisher ganz anders aus. Sonderlich weit bin ich zwar noch nicht, aber Zahl und Intensität der Entenpellen und Würgereize, die das Buch bisher auslöste, übertrumpfen jetzt schon die des gesamten Films.

Chaos-Joghurt

Körperliche Symptomatik des Chantalismus - achten sie auf Ausschlag in Schnörkelform! Gefunden bei ...ach Klick doch einfach aufs Bild!

Kürzlich schickte mir meine Ex-Praktikantin und Nun-Kollegin einen Link zu einer dieser Virtualität gewordenen Stilblüten der Sinnlosigkeit, dem Chantalisator. Hier kann das arglose Menschenkind, so es danach gelüstet, den eigenen Namen eintragen und verschandeln lassen, im Stile der Stillosigkeit. Ein kurzer Spaß, denn eigentlich wird nur der erste Buchstabe des Vornamens genommen und durch einen besonders typischen Vertreter aus dem Dunstkreis, jener im Chantalismus kreierten Namen mit demselben Initial ersetzt. Natürlich mit dem obligatorischen Bindestrich-Zweitnamen, ohne den in der auch “Kevinismus” genannten Strömung einfach gar nichts läuft. Lediglich wenige Sekunden später (oder war es doch davor? – die Strömungen des Zwischennetzes sind ja ohne den Verlauf herauszukramen unergründlich) fanden wir beide uns bereits im Chantalismus-Blog wieder. Hier wird knallhart der Niedergang unserer modernen Gesellschaft dokumentiert. Anhand von allen auffindbaren Namenshinweisen, welche auf jene Modeströmung hindeuten. Denn die Protagonisten jener Bewegung zeichnen sich durch (mindestens) drei Eigenschaften aus:

  • Gnadenlose Rücksichtslosigkeit gegenüber der eigenen Brut bei der Namensgebung.
  • Ein eindeutiger Hang zu kreativen Schreibinnovationen bereits existenter Namen. Bekanntestes Beispiel ist hier sicher die bereits sprichwörtlich gewordene “Schantalle”.
  • Eine Art erhöhtes Sendungsbewusstsein, jedoch ohne diesen missionarischen Beigeschmack. So pflastern sie jegliche Flächen mit den selbst als schön befundenen Namen ihrer Sprösslinge zu. Besonders beliebt erweisen sich bei diesem ritualisierten Verhalten: Autofenster und Stoßstangen, Türschilder und die eigenen Oberarme.

Doch selbst innerhalb des Chantalismus gibt es so etwas wie Strömungen (“nicht im EEG nachzuweisen” hierhin zu schreiben, wäre zutiefst ableistisch und wird daher von mir nicht einmal gedacht!). Da gibt es die eher gemäßigte Fraktion und dann gibt es jene:

Menschen, die ihr Kind Goldenprincess Dulcepris nennen - gefunden bei chantalismus.tumblr.com

Eigentlich schreit diese Namensgebung einfach schon nach Hymnen, Applaus und Vuvuzelas im Kreissaal.
Ich habe nach dieser Entdeckung jedenfalls erstmal das deutsche Namensrecht konsultiert, um an eine Liste zugelassener Vornamen in unseren, vor Paragraphen doch sonst so wimmelnden Lande zu gelangen. Schließlich soll und darf mein potenzieller Nachwuchs einer solchen Namenskrönung keineswegs nachstehen. Ich wurde fündig und habe jetzt schon (noch vor der eigentlichen Familienplanung) die ultimative Namenskombination gefunden:
Chaos-Joghurt!
Beides zugelassene Vornamen. Sollte die Zusammenstellung dieser beiden einem deutschen Rechtsgelehrten irgendwie sauer aufstoßen, so bin ich kampfbereit und weiß mein Recht zu verteidigen. Denn mit diesem Namen kann Nachwuchs nur eins werden: Derdiedas König_in des Schulhofs und überhaupt!
Allein das Gesicht von hormonbenebelten Menschen, welche sich “Dutzidutzi”-brabbelnd in Tragetücher beugen und nach dem Namen des Kleinen fragen. Diesen dann mit stolzgeschwellter Brust, aus voller Kehle mit erhobener Faust und der Intonation von “This is SPARTA!”, jenen in die entgeisterten Gesichter zu schmettern. Selbstverständlich wird Chaos Joghurt auch IMMER fett geschrieben – worauf ich beim Eintragen in Personalausweis, Geburtsurkunde und Klassenbuch Wert legen werde. Hach, es gibt noch Dinge auf die ich mich auch jenseits der Dreißig freuen kann.

Weh Tee Eff

Neulich in der Marketing-Abteilung von Ferrero:

Hey Leute, das mit dem rosa Ü-Ei für Mädchen lief zwar nicht exakt so, wie geplant, aber diese ganzen kleinen Motztiraden aus der feministischen Ecke, die eh keiner ernst nehmen kann, haben immerhin mehr Aufmerksamkeit erregt, als wir ursprünglich erwartet haben. Wir sollten an etwas ähnlich miesem arbeiten. Hat jemand eine Idee? Irgendetwas, womit wir erneut Schimpf und Schande auf uns ziehen, uns aber wieder damit rausreden können, dass ja auch Mädchen, sich von der unmarkierten Variante angesprochen fühlen dürfen, selbst wenn die dichotome Aufteilung eindeutig jedem seinen Platz zuweist.

Wie wäre es, wenn wir etwas zur Fußball-Weltmeisterschaft raushauen? Sportliche Großveranstaltungen sollten nicht einfach werbetechnisch ungenutzt verstreichen. Wir haben ja schließlich schon die Olympischen Spiele verpasst. Lasst uns doch Ü-Eier für Weltmeister rausbringen! Das rosa Ei kann ja in der Zeit den Aufdruck “Spielerfrau” tragen. Das ist dann immerhin dasselbe Konzept in grün …bzw. rosa und versteckt blau.

Und alle so: Yeah.

Spielerfrau und Weltmeistervia Luca Hammer

Mundpropaganda gegen homophobe Propaganda

Da traut sich (laut Focus) ein Ian McKellen* aus Angst vor den “neuen” Gesetzen gegen “homosexuelle Propaganda”** nicht nach Russland einzureisen. Nun da die Olympischen Spiele in Sotschi fast schon die sprichwörtliche Fußmatte erreicht haben, wird die Diskussion um das kürzlich verschärfte*** Homophobie-Gesetz in Russland wieder angeheizt. Es braucht scheinbar sportliche Ereignisse, um nicht nur die ewig selben “Nörgler” ihre dauerkritische Stimme erheben zu lassen, sondern auch die breite**** mediale Aufmerksamkeit zu erreichen. Ich hoffe ja in meinem niemals versiegenden Optimismus, noch auf ein Massenouting in Fußballerkreisen, geschlossene Mannschaftsabsagen und derlei idealistische Maßnahmen, bevor es 2018 nach Bahrain geht. Witziger wäre nur noch ein Nachdenken vor der Vergabe von derlei öffentlichen Austragungsorten.
Doch auch in den vermeintlich fortschrittlichen und weltoffenen Demokratien herrscht teilweise immer noch ein Menschen-(und Demokratie-)bild, das mich immer wieder von meiner rosaroten Wahrnehmungswolke zu schubsen vermag. So fand ich dann heute unter besagtem Artikel ein heiteres Kommentar, welches mich glatt in bulämische Launen versetzte:
Focus-Leser wissen mehr
Wirklich ätzend wird es, wenn sich auch noch offener Hass zu solch argumentatorischen Tieffliegern gesellt oder sie gar rudelweise auftreten.***** Zum Glück gehört es zu meinen Grundsätzen, nicht mit Spaten zu diskutieren.****** Sonst hätte ich mich womöglich noch geärgert. Da freue ich mich dann, wenn auch in unserer vermeintlichen Vorzeigegesellschaft, in der eine Merkel im Wahlkampf sagen kann, sie hätte ein schlechtes “Gefühl” (ein GEFÜHL!) es einfach ohne Expertenrat (was?!) zu erlauben, dass Homosexuelle Kinder adoptieren dürften*******, von nicht ganz unrespektablen Künstlern ein wenig Nährboden zum Wachstum echter Toleranz geschaffen wird:

___
* Für alle, die (genau wie ich) nicht ganz so firm mit Schauspielernamen sind: Das ist der Mensch, der den Gandalf im “Herr der Ringe” verkörpert hat.

** AU! AUA! AUTSCH! …”zum Kinderschutz”! AAAAAAAAH!

*** eigentlich wurde hier augenscheinlich nur an gesellschaftliche Gegebenheiten angepasst und somit Übergriffe durch reaktionäre Hohlköppe auf Homosexuelle quasi rechtlich legitimiert, indem eine nicht definierte “Beeinflussung” der Jugend unter Strafe gestellt wurde, welche sowohl die Erwähnung von Sexualität außerhalb der heteronormativen Norm, auch zum Zwecke der reinen Sexualkunde-Aufklärung, als auch die “Zurschau-Stellung” was vom unschuldigen Händchenhalten bis hin zu Sex in der Öffentlichkeit reichen kann, untersagt.

****im Sinne “echter” Massenmedien

***** Nicht nur auf nationalistischen, vermeintlich christlichen Plattformen oder eben im Kommentarbereich der BILD – traurig empfinde ich die tief verwurzelte Homophobie auch in großen Teilen der HipHop-Bewegung. Hier tut sich für mich ein gewisser Abgrund aus, da viele Künstler und auch einfach nur dem Lebenstil frönende Gesellen aus diesem Bereich, mir seit Kindheitstagen immer eher “links, weltoffen und selbst irgendwie in der Außenseiterstellung befindlich” begegneten. Dass durchaus sexistisch angehauchte “Battle-Rap-Vokabular” nahm ich selbst teilweise sogar eher als kritisch, zynisch oder eben nicht länger sexistisch aufgeladen wahr. Doch als ich kürzlich “die Zungenkuss-Debatte” um einen Trailerpark-Auftritt verfolgte, war ich kurz geneigt, manchen Hardcore-Feminist_innen in ihrer Abneigung zum Rap im allgemeinen ein wenig mehr Zustimmung zu gewähren.

****** Nichts gegen ein Pläuschchen mit Gartengeräten – ich möchte an dieser Stelle ausschließlich auf humanoide Klappspaten verweisen.

******* ganz ehrlich AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU! Sollte die Sorge um das eigene Land nicht ins Unermessliche wachsen, wenn die vermeintlich weltliche Führung, wie ein Echo der “geistlichen Elite” klingt?

“Eine «Auslieferung von Kindern an gleichgeschlechtliche Paare» beraubt sie «der Grundlage einer gesunden psychischen Entwicklung».

- Vitus Hounder, Bischof in einem “fortschrittlichen” Land -

Regenbogenliteratur

Projekt 52 BücherDie neunte Bücherwoche hat bei mir persönlich zu gewaltigem Hirnquietschen geführt:

Regenbogen

Das ist ja nicht einmal nur ein Thema. Wäre ich ausschweifend, so würde ich nach Farben sortieren und dann darin nochmal nach Symbolik, Kultur-Geschichte und spiritueller Wirkung. Zum Glück hat das Eva Heller bei “Wie Farben wirken” – dem Standardwerk im Regenbogenspektrum bereits erledigt.
Bucherwähnung abgeschlossen.
Artikel zu ende.
Nicht?
Regenbögen in Einzelteilen gülden nicht?
Nun denn, so präsentiere ich die ersten zwei halbwegs literarischen Assoziationen, die mir zum Thema durch den Kopf latschten:

Spinnboden – Das Lesbenarchiv

queen der regenbögenDer erste Gedanke bei Büchern und Regenbögen geht natürlich unweigerlich in Richtung queere, schwul-lesbische oder sonstwie abseits der Heteronormativität gefärbte Literatur. Davon habe ich ein lächerliches Regal zu Hause rumstehen. Doch unweit der heimischen Bücherbestände existiert ein uriger Dachboden, der “die größte Sammlung von Zeugnissen und Spuren lesbischer Existenz europaweit” beherbergt. Hier finden sich interkulturelle Schätze der Frauen- & Lesbenliteratur, seltene Filme (wie die Reportage von Ulrike Meinhoff zur Heimkampagne) Lesungen & Veranstaltungen. Insgesamt eines der geschichtsträchtigsten Stöberstübchen, das bei einem Besuch in Berlin durchaus mal berücksichtigt werden sollte. Kleiner Semikritikpunkt dabei: Ich bin mir nie ganz sicher, wie frei zugänglich die Räumlichkeiten und Veranstaltungen “männlichen” Wesen sind. Das hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, sondern ist, sollte wem der Eintritt tatsächlich einmal temporär verwehrt werden, sicher eher Phänomenen wie Rückzugsräumen oder gar auch Übergriffserfahrungen geschuldet. Wie zweifelhaft nun dabei die Sache mit der Geschlechtszuweisung und pauschaler Ausgrenzung betrachtet werden könnte, möchte ich, da ich nicht einmal gesicherte Erkenntnisse über aktuelle Zutrittsbedingungen habe, lieber außen vorlassen.

Regenbogenbrücke

Den Ort und das Gedicht dazu kennt wahrscheinlich jedes Menschenkind, das bereits ein Tier vermisst. Als ich zum ersten Mal davon hörte, fand ich es furchtbar albern und kitschig und überhaupt abgrundtief blöd. Doch ich kam damals gerade mit dem grandiosen Freaky (Hund aller Hunde) sowie mit einer ebenso niederschmetternden wie plötzlichen Diagnose vom Tierarzt: “Darmkrebs – maximal eine Woche noch” wurde mir volles Karacho in die Magengegend geschleudert. So saß ich kurz darauf aufgelöst in der Küche meiner besten Freundin, die mir auf unergründlichen Wegen zwei Flaschen Jägermeis*e* eingeflößt hatte (ich hasse Jägerm*ist*). Zudem bin ich kein besonders besonnener Trauertyp. Ich find das Gedicht im übrigen auch heute noch furchtbar albern und kitschig und überhaupt abgrundtief blöd. Ich werde es hier auch nicht reinstellen. Zum einen kennt das ja eh jede_r. Zum anderen fliegen mir bei jedem Lesen auf mysteriöse Weise etwa sieben Kilo Sand in die Augen inklusive der rein körperlichen Abwehrreaktion des Ausschwemmens jenes feinkörnigen Gerölls …und da ich ja nie heule und auch nicht in die Nähe eines solchen Verdachts geraten möchte, lassen wir das mal…

Erotisches Leseerlebnis

Projekt 52 BücherDie Masse skandiert: “Aufholjagd! Aufholjagd!” – So fügen wir uns der euphorischen Menge und zerren das nächste Thema aus dem bis zum Bersten angeschwollenen Topf unbearbeiteter 52 Bücher-Beiträge:

Ein Buch, wodurch du etwas gelernt hast.

Mein aus Büchern erworbenes Wissen beschränkt sich nicht lediglich auf Kenntnisse um das Fähnlein Fieselschweif. Das mag den einen oder anderen nun sicherlich in Erstaunen versetzen, ja, womöglich gar ganze Realitäten erschüttern, doch ich bin ein leidenschaftlicher Leser von Sachbüchern. Um die soll es im Folgenden aber überhaupt nicht gehen. Auch nicht um die vulgärste Trivialliteratur, welcher ich, so sie mir denn in die Hände fällt, ebenfalls Wissenswertes zum Bereichern meiner persönliche Schatzkammer entsaugen kann. Nein! Das grandiose Spektakel, bei welchem ich kürzlich etwas gelernt habe, ist nicht nur ein Buch, es sind sogar gleich mehrere. Hinzu kommt formidabler Weise, dass die Literatur an sich dabei ausnahmsweise sogar mal (zumindest teilweise) in den Hintergrund tritt.
Womöglich kennt es der, die, das ein_e oder andere auch schon. Ich jedenfalls stieß erst kürzlich darauf und war fasziniert, begeistert und sowieso. Es handelt sich um ein Projekt namens Hysterical Literature, was sich gewissermaßen mit der Abspaltung zwischen Körper und Geist beschäftigt.
Nachdem ich mich nun gefragt habe, ob ich die Sessions einfach für sich sprechen und potentielle Voyeure schlicht unvorbereitet hineinstolpern lassen sollte, kam ich zu dem Entschluss: Ich mache beides! Wer sich also von diesem, in so vieler Hinsicht wundervollem bis verstörenden Projekt überraschen lassen mag, klickt entweder einfach auf die Seite selbst oder direkt zu der von mir als herausragendst empfundenen Session:

Wer allerdings jetzt weiterliest, ohne geschaut zu haben, wird nun gespoilert:

Für das Kunstprojekt Hysterical Literature bat Clayton Cubitt einige Frauen, eine Passage aus ihrem Lieblingsbuch vorzulesen. Unter dem Tisch verbirgt sich dabei der “Geheimnisvolle Fremde” ausgestattet mit vibririerender Gerätschaft sowie dem Ansinnen dem Körper der Lesenden Zerstreuung zu verschaffen und ihren konzentrierten Geist auf Abwege zu locken. Vor dem Tisch muss auch mindestens ein Kameramensch (womöglich Cubitt selbst?) herumspringen, was der insgesamt schon abstrusen Situation noch eine weitere potenziell hemmende Komponente hinzufügen könnte. Die Leserinnen können dabei jederzeit die Sitzung unterbrechen, indem sie ihren Namen und den Titel des vorgelesenen Buches abschließend verkünden.
Das Projekt wird als eine Art feministische Installation angekündigt, welche die Dualität zwischen Körper und Geist erforschen und sichtbar machen soll. Klingt trockener als es ist. Ich persönlich empfinde den “Kampf” der Probandinnen um volle Konzentration aufs Buch, Seriosität, Körperkontrolle und das ziemlich häufige Unterliegen in diesem Zwiespalt, das sukzessive Loslassen und anschließende (teilweise bereits begleitende) Reflektieren dessen, was frau da eigentlich gerade macht, als extrem spannend, witzig oder gar absurd erotisch. Da bekommt doch die Vorstellung abends noch gemeinsam ein Buch zu lesen plötzlich eine völlig neue spannende Bedeutungskomponente. Grandios sind dabei auch die Veränderung in den Gesichtern. In mehreren der Sessions hatte ich den Eindruck, dass zu Beginn und zu Ende der jeweiligen Sitzung zwei völlig andere Frauen dasitzen, beziehungsweise ein und dieselbe, welche gerade (fast ausschließlich in Gesicht und Stimme) so viel intimes ihrer eigenen Persönlichkeit preisgegeben hat, dass der eigentliche Mensch für den Betrachter in gewisser Weise sichtbarer geworden ist. Das häufige Lachen am Ende dieser Sessions, finde ich übrigens auch wahnsinnig faszinierend. Ist es Befreiung? Scham, nachdem der Geist den Körper wieder zurückdrängt?Ein allgemeines unterschiedlichster Gefühle, die das ganze (ja nicht unbedingt alltägliche) Brimborium so in den Probandinnen ausgelöst hat?

Verschlossen

oder

“Du kommst hier nit rein!”

Ich bin ja ein Kind meiner Zeit: Also ständig mit dem Ohr am Puls des TickTacks – stets top auf dem Datum und immer bestens über die neusten Trends informiert …jedenfalls unter Berücksichtigung des Einsteinschen Merksatzes “alles ist relativ”. Und im Sinne meines Bildungsauftrags daher auch des Öfteren auf diesen Kickstarter-Plattformen unterwegs. Auf einer dieser Seiten fand ich dann kürzlich eine Idee, über deren Sinn und Unsinn ich nun seit geraumer Zeit grüble:
Die Anti-Rape Wear – so eine Art Keuschheitsgürtel, der gegen Vergewaltigung schützen soll.


gefunden auf indiegogo

In welchen Situationen soll frau denn bitte mit dem Ding rumlaufen? Immer? Nachts im Park? Auf Parties?
Verführt das Höschen womöglich nicht gar zu einem falschen Sicherheitsempfinden? (Marodierende Frauengangs stiften Terror bei nächtlichen Treffen auf Friedhöfen und in bisher als für Frauen unsicher geltenden Reiseländern).
Zeichnet sich eine Vergewaltigung einzig und allein durch Penetration aus?
Könnte es nicht gar zu ernsthaften Verletzungen führen, wenn ein_e Angreifer_in gar versucht, die Barriere gewaltsam und womöglich unter Einsatz von Schneidwerkzeug zu überwinden?
Ist es der eigenen Gesundheit tatsächlich zuträglich, wenn Madame angesichts eines wutentbrannten Angreifers mit der Kombination nicht freiwillig rausrückt?
Wird die Pille danach irgendwann nur noch ausgegeben, wenn frau nachweislich mit dem AR-Slip unterwegs war?
Erübrigen sich jenes Verhütungsmittel sowie Gerichtsprozesse dann nicht sogar, da Frauen, welche leichtsinnig und fahrlässig auf die korrekten Vorsichtsmaßnahmen verzichtet haben, wieder genauso viel Schuld an solchen Vorfällen tragen dürfen, wie vor gefühlten fünf Minuten noch die aufreizend gekleideten Minirockträger_innen?
Sehe ich das alles gar zu schwarz und sollte mich doch eigentlich freuen?

Selbstschutz ist ja die eine Seite der Medaille, gerechter fände ich es persönlich, wenn nicht die potenziellen Opfer alle erdenklichen Vorkehrungen treffen müssten, sondern potenzielle Täter, die wir natürlich ganz pauschal einzig übers Hebammengeschlecht bestimmen, in Sippenhaft genommen werden und welche dann bei Bedarf freigeschlossen werden können. Das Ganze sähe dann etwa so aus:
Keuschheitsgürtel für den Mannerwerbbar bei A.L.Enterprises – gefunden auf Otto.de SchleckySilberstein

Von der Gefährlichkeit entschwindender Weibsbilder

Wer von weitem eine gehende Frau sieht, nimmt eher an, dass sie sich entfernt. Ein gehender Mann scheint sich eher zu nähern.

So steht es in irgendeiner wissenschaftlichen Studie, welche die Neon in der Kategorie “Unnützes Wissen” kürzlich ausgrub.
Dieser Fakt an sich wäre jetzt an sich mäßig belustigend und würde vermutlich nur zu wenigen geschärften Blicken in nächtlichen wie schlecht beleuchteten Gassen führen. Doch ich liebe einfach das Bestreben jeglicher Wissenschaftler (nicht nur Verhaltensforscher!) derartige statistische Verteilungen bei den Geschlechtern immer gleich fast schon zwanghaft evolutionstheoretisch erklären zu wollen. Dabei entstehen dann so wunderbare Stilblüten wie in diesem Fall:

Die Forscher haben für dieses Phänomen eine Vermutung: Von sich nähernden Männern ging früher wahrscheinlich größere Gefahr aus als von sich nähernden Frauen.

Ja, so weit, so diskussionswürdig. Wer wollte dem schon widersprechen und wozu. Doch es geht ja noch weiter:

Umgekehrt signalisierte das Weggehen von Frauen Gefahr.

Nun. Wieso?
Weil der zurückgelassene Mann dann womöglich selbst hätte kochen müssen und (natürlich) dem Hungertod geweiht war?
Weil die gute Gattin dann in die Nachbarhöhle trabte und dort mit der Frau des besten Freundes tratschte, was sicherlich beide Männer in arge Bedrängnis brachte. Denn ein solcher Austausch zwischen Weibchen schafft ja auch immer Bedürfnisse, denen Er dann wiederum nachkommen muss.
Sei es nun auf der Arbeit: “Der Fred strengt sich viel mehr an und wurde letzte Woche zum Faustkeil Manager befördert”.
Oder im Bett: “Die Betty sagt, der Fred massiert ihr vorm Vögeln die Füße und dreht sich danach nicht einfach zum Schlafen um, sondern redet noch mit ihr”.
Oder innerhalb jener berühmt berüchtigten und gern zitierten Frauendomäne, dem Shopping: “Barney hat der Wilma letzte Woche so einen schicken Säbelzahntigermantel mitgebracht, wieso schenkst du mir nie so etwas?”
Ein Schreckensszenario gehender Frauen ist natürlich sicher auch gewesen und somit selbstverständlich tief in unseren Genen verankert: Sie zieht hinaus in die weite Welt und merkt, dass sie auch ohne Ihn zurechtkommt. Wir stellen uns in einer kurzen Schweigeminute einmal die katastrophalen Folgen und den Zusammenbruch unserer gerade zart keimenden Zivilisation vor…

Doch wo war denn bitte das Problem? Konnte eine gehende Frau nicht einfach mit der Keule umgenietet werden und an den Haaren zurück in die eigene Höhle zum Brutzeln über dem Feuer zurückgeschliffen werden? Vielleicht ist aber meine Urzeitvorstellung zu sehr von (Feuerstein-)Klischees geprägt. Vielleicht bin ich da aber auch nicht unbedingt allein mit, liebe Biolog_innen.

Abwesenheitsnotiz

Ich bin dann mal Drag…

weitere Tourdaten:
Montag: tot
Dienstag: auferstanden und jetzt schon voll motiviert auch mal wieder die Finger zum Tippen zu schwingen

…persönliche Tourdaten unter ein Musikvideo zu schreiben, könnte falsch verstanden werden und trägt zudem einen Hauch von Anmaßung in sich.
Tja.

Renzension: Munkel Trogg

Lesen nach Alphabet Eine Reise, die eigentlich gerade erst ihren Anfang nimmt, nahm bereits bei mir ein vorläufiges Ende.

Munkel Trogg – Der kleinste Riese der Welt

Munkel Trogg sprang vor einiger Zeit bei Blogg-dein-Buch auf meine WuLi und kletterte von dort, mühsam mit seinen kurzen Beinchen auf meinen SuB. Da saß er dann. Schaute aus seinen kleinen Riesen-Augen erwartungsvoll zu mir hinauf, bis ich mich seiner erbarmte und ihn so richtig durch…*öhm*…las. Continue reading Renzension: Munkel Trogg

Wir sind schon wieder nicht Päpstin

…war zu erwarten.

Habemus Mamam – Pustifix

Scheißhauspoesie

Projekt 52 BücherIch komm hier zu nichts mehr. Aber das bessert sich bald. Hoch und heilig versprach sie sich da.
Doch weil wir es ja mit einer unheimlich gnädigen Monsterherrscherin zu tun haben, hat sie (nur für mich – nicht etwa der jammernden Meute wegen :P ) diese Woche ein ganz einfaches Thema ausgegraben. Immerhin hänge ich nun schon ein oder zwei Themen (nicht einmal das weiß ich genau) zurück. Das wird allerdings alles nachgeholt. Und auch ein Treibholz liegt noch nahezu unbeschnitzt hier herum. Das Thema lieferte Lioman und es lautet

Klolektüre

Dies ist wahrhaft ein leichtes Thema Continue reading Scheißhauspoesie

Ein Buch mit Q

Lesen nach Alphabet Ich wollte unbedingt einen Brocken der ekligsten Buchstaben in dieser ABC-Chalenge aus dem Weg räumen. Im Gegensatz zu den Buchstaben X & Y, bei denen das Regelwerk erlaubt, einfach auf Titel zurückzugreifen, die diese Buchstaben lediglich enthalten (Der Ehrgeiz weigert sich allerdings, jene Abkürzung wirklich zu nutzen), sollte für den Buchstaben Q tatsächlich ein Werk mit solchem Initial gefunden werden.
Zunächst googelte ich zum ersten Mal, statt mich einfach weiterhin auf das “Lust & Laune”-Prinzip des sonstigen Lesens zu verlassen. Dabei stolperte ich über zwei Werke, welche ich für geeignet letzteres sogar für überaus spannend befand: Continue reading Ein Buch mit Q

Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Lesen nach AlphabetDas U ist ein unheilvoller Buchstabe: “Untersuchungshaft”, “Unterhaltszahlungen”, “Um die Ecke bringen”, “Uhrzeiten” (besonders frühe), “Unterlassungsklage” und “Urlaub mit deinen Eltern” – diese zugegebener Maßen überaus selektive Wahrnehmung des einundzwanzigsten Buchstabens unseres Alphabets bestätigt jegliche Ressentiments gegen den sicher unbeliebtesten Vokal der deutschen Sprache. Doch wir sind ja mutig. Eiskalt stellen wir uns unseren Ängsten, lassen uns zwar nicht unbedingt auf eine Reise mit der Quasi-Schwiegermutter ein, aber besuchen sie für den Anfang schon mal (rein hypothetisch zumindest). Continue reading Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Gott mag’s von hinten

Lesen nach Alphabet Ein weiterer Beitrag aus der Reihe “Wir rezensieren das Alphabet. Heute der Buchstabe “W” wie “Wie” oder auch “Weichnase”, “Wolpertinger”, “Wanderprediger” & “Wahnvorstellung”. So schön die anderen W-orte auch sind, widmen wir uns dem profanen “Wie”. Nicht irgendein Wie, sondern ein überaus sakrales Wie:

 

Wie es Gott gefällt

Beim Lesen auf der Feuertreppe, die bei uns vorwiegend von Rauchern zur sinnvollen wie gesunden Pausengestaltung genutzt wird, verblüffte mich die Frage eines Kollegen zum Buch: “Wie gefällt es denn Gott? Von hinten?”
Ich lachte höflich über den recht unbeholfenen Scherz, doch am entscheidenden Wendepunkt der Geschichte erschien mir diese spontane Einschätzung zum Roman plötzlich in einem anderen, unheimlichen Licht zwischen kaltem Schauer & kochender Wut. Continue reading Gott mag’s von hinten