Zocker lesen nicht

Lesen

 

….so die gängigen Vorurteile. Und in der Tat: Games, insbesondere jene zeitintensiven Online-Rollenspiele kosten eine Menge wertvolle Zeit, die gut und gerne auch in ganze Bibliotheken investiert werden könnten.

 

 

zeit fressen

Diesen attraktiven Zeitfresser verdanke ich der Stöberei bei Azghoul auf conceptart.org ...ein Klick aufs Bild zeigt auch das sehenswerte Blog dahinter

Da ich mir in meiner Studienzeit jedoch schon das private Lesen minimal abgewöhnen musste, trat an diese Stelle eben das recht seichte Genre MMORPG- zum Entspannen von der hohen Lektüre quasi. Doch nichtsdestotrotz verirrt sich auch in das Leben eines Spielkindes das ein oder andere Buch, was es mit Inbrunst zu fressen bereit ist.

 

 

 

 

 

52 Bücher – Blogprojekt

PuscheligkeitDie Blogparade der 52 Bücher geistert ja nun schon seit einiger Zeit durch die verschiedensten (nicht nur) Bücherblogs und begeistert mich immer wieder aufs Neue für diverse Schinken & Heftchen. Die gelungenste Umsetzung des ganzen Spektakels habe ich jedoch bisher bei unserer zukünftigen Weltherrscherin bewundern dürfen (links im Bilde).

Die beste und die schlechteste Buchverfilmung

genickgriffelte mich jene Verfechterin für weltweite Puscheligkeit. Nun denn lasset uns zur Tat schreiten und ehren, wem dies gebührt, sowie teeren & federn die Verwurster literarischer Kunstwerke.

Spitzenreiter

Hat mir die werte Frau Fellmonster dreister Weise vorweg genommen. Für mich ganz klar die beste Buchverfilmung aller Zeiten – ein wahrer Einzelfall, bei welchem ich gestehen muss, dass mir zum ersten und einzigen Mal ein Film besser als das Buch gefiel – darum ist es auch einer Mehrfachnennung würdig:

Fanny Flagg – Grüne Tomaten

Die filmische Umsetzung ist schlichtweg grandios. Lach- & Weinkrämpfe nutzen sich trotz mehrmaligem Gucken nicht ab und ich platze jedesmal auf’s Neue, wenn ich den Film einer jener raren Personen dieser Welt zeigen kann, die ihn eklatanter wie frevelhafter Weise noch nicht kennen. Das Buch hingegen ist mir persönlich minimal zu konfus geschrieben. Nichts gegen kreatives Chaos, aber ich war schlichtweg überfordert mit der guten Fanny.

Außenseiter

Diese Überschrift ist so gnädig wie milde gewählt. Generell finde ich es eine Schandtat filmisch auf grandiosen Meisterwerken der Schreibkunst möglichst mühelos & schlampig lediglich mitreiten zu wollen. Es ist natürlich was anderes, wenn sich die Filmschaffenden Mühe geben und man das Bestreben merkt, den Lesefaulen die Macht der Bilder nahezubringen, welche diesen beim Bücher-Ignorieren sonst abhanden gingen.

Für schlechte Verfilmungen gibt es leider recht viele Beispiele, aber wahrscheinlich, weil die eigene Fantasie oft gewaltiger als auch akzentuierter daherkommt, als es die filmischen Mittel hergeben. Ich möchte nicht auf jede einzelne Schandtat eingehen. Jedoch das Machwerk, welches mich in die tiefsten Depressionen riss, hiermit an den Pranger stellen:

Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis

Die Buchreihe, welche mich vermutlich zum Nerd mutieren ließ, zumindest aber einiges an Gedanken weckte. Dieser tiefschürfenden Romanserie, welche bei mir jahrelang, gleich einer mobilen Bibel, direkt an der Frau platziert war, wurde durch die Filmindustrie der sprichwörtliche Dolch ins Herz gerammt. Schon bei der Ankündigung des “Kinohits” verfiel ich in eine Starre aus quietschender Vorfreude & böser Vorahnung. Ein Werk aus so vielen Ebenen neben der eigentlichen Story, einer unbeschreiblichen Vielfalt an Ideen, Sphären und Wahnsinn war von vornherein zum Scheitern auf der großen Leinwand verurteilt. Dem war so. Allein die Darstellung von Marvin…

oooh Marvin, was haben sie dir angetan?!

Das eigentlich Tragische hierbei ist, dass mir Lebewesen bekannt sind, welche den Film als gut befunden und meinen, das Buch ja nicht mehr lesen zu müssen. Einem ganzen Universum wird die Tür vor der Nase zugeknallt, weil ein Stern darin schon zum “Star” avancierte.

Und bei so viel Trauer wundert man sich noch, wieso sich manche Menschen in die virtuellen Welten der Online-Rollenspiele flüchten…

Jedoch, das Thema Buch packte mich beim Schreiben nun doch wieder – ich schrieb mir meine eigene Leselust wieder ein wenig lebendig. Vielen Dank, liebes Monsterle …ich würde dies gern nicht den letzten Beitrag zuThematik sein lassen. Du hattest irgendwo etwas mit Betriebsanleitungen – da gehen sicher auch Besprechungen zu Regelwerken von Rollenspielen. Also nicht die Steuerung im Onlinerollenspiel, sondern zu den Tischrollenspielen… ich werde wohl nochmal dein Blog durchwühlen, sei gewarnt!

5 Responses to 'Zocker lesen nicht'

  1. Ralph says:

    … gleich einer mobilen Bibel … Das Frau Halt sucht, dafür hat Mann Verständnis – aber jede Schulter breiter Art ist dafür geeigneter, als “Per Anhalter durch die Galaxis”. Denn so geniale Ansätze dieses Werk auch beinhaltet … und über Geschmack lässt sich ja und auch wieder nicht … aber als Bibel? Nein! Überhaupt – eine Bibel? Gibt es ein Äquivalent zu “Selbst ist der Mann” für die Frau? DAS wäre mal eine Bibel :-D

  2. DillEmma says:

    Eine Bibel ist eine Bibel ist eine Bibel und letztendlich doch vielmehr Synonym in unserer überwiegend antagonistischen oder atheistischen Gesellschaft für (in diesem Falle) ein wichtiges Buch, was den schlummernden Geist aus dem Bett wirft, ihm in di Puschen hilft und den müden Gesellen wehrlos in irgendeine Richtung schubst. Solange bis er den ersten Kaffee getrunken hat und die Augen weiter öffnet als bis zur Frühstückstischplatte ;)

    Die “Selbst ist der Mann”-Geschichte (das älteste Ammenmärchen der Welt :mrgreen: ) versteh ich auch beim fünften Durchlesen nicht. Ich werde zwar des Öfteren in öffentlicher Wahrnehmung als Frau gelesen mir erschließt sich die Notwendigkeit der geforderten Bibel jedoch nicht. Aber mach dir nichts draus, damit bist du nicht der erste, dessen geschlechtsspezifische Marketing-Aktion bei mir im Nichts verhallen. :p

Trackbacks/Pingbacks
  1. [...] Den fand ich als Kind zwar ziemlich super, allerdings besaß dieser Seebär schon minimal apokalyptisches: Die wunderschön fantasievollen Stories des lügenden Bären-Kapitäns markierten stets den Endpunkt der Sendung mit der Maus. Unterstützt durch einen thematischen Ausbruch aus dem sonstigen Sendekonzept, markierte Käptn Blaubar den Umschwung von anspruchsvoller Aufklärung zur kruden Verklärung. Sicher hat das ganze auch irgendwo einen pädagogischen Mehrwert – Fantasie und Kreativität ölen ja förmlich den Motor des Lebens, die Neugier. Zudem bleibt der Geist zwischen Wahrheit und Lüge wach und beginnt zu hinterfragen. Ein Sinnbild für den Niedergang der Vernunft ist der blaue Bär also nicht, eher funktionierendes Vorbild für die Schönheit der Unwahrheit. Gut portioniert und nicht übersättigt sollte ein Lügenbär also nicht in den Verdacht geraten, Galionsfigur einer dekadenten Generation zu markieren. Ein wenig Realitätsverlust scheint meinen Buchgeber dennoch beschlichen zu haben, so meinte er, bezogen auf ein Werk, welches ich ihm ans Herz legen und in die Tasche stopfen wollte doch glatt, an solch dicke Wälzer wagt er sich nicht. Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubärs umfassen ja auch nur muckelige 700 Seiten, da ist seine Aussage schon sehr glaubhaft. Es scheint abzufärben. Dennoch: zum ersten mal seit Ewigkeiten ein Buch mit Bildern! Irgendwie schön und viel zu selten. Obwohl ich an meinem Wunsch danach schon direkt nach dem Schreiben zweifle, denn Bilder können ja ziemlich viel Verwüsten in der eigenen Vorstellungskraft. Das macht ja die Buchverfilmungen zu solch einem Tretminengebiet [...]

  2. [...] wunderbaren Blogprojekt tragen. Sie bargen allerdings nicht nur die Notwendigkeit mich zu meinen ersten Beitrag im Projekt 52 Bücher durchzuringen, sie setzten dabei zudem eine fatale Ereigniskette in Gang, an deren tragischen Ende [...]

  3. [...] verarbeitet sein. Beide Bücher habe ich auch erst nach den jeweiligen Filmen gelesen. Dabei fiel “Grüne Tomaten” in meinem ersten Beitrag zum Bücherprojekt überhaupt, der zweifelhaft… zu. Zweifelhaft deswegen, da der Film das Buch um Längen schlägt. Bei “Die Farbe [...]

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