Mit dem Linken sieht sie “besser”

Kurz vor dem jährlich im sonst so schönen Dresden stattfindenden Naziaufmarsch, welcher sich stets hinter dem perfiden Motto des Gedenkens und Trauerns versteckt und dessen ebenso etablierter Gegenveranstaltung wurden einige Zeichen gesetzt. Besonders ein altbekanntes deutsches Virus befiel hierbei abermals die deutsche Justiz. Würde Jesus noch bzw. wieder unter uns wandeln, so könnte davon ausgegangen werden, dass die wundersamen Heilkräfte des Heilands über die Jahrhunderte stark an Intensität eingebüßt hätten. So werden Blinde nicht mehr zu komplett Sehenden, sondern die gute Justizia kränkelt wieder einmal am verheerenden Backbord-Zyklopismus.

Die gesprochenen Urteile zum Dresdner Neonazi-Aufmarsch von 2011 sowie auch deren Begründung sprechen jedenfalls Bände und setzen klare Signale an jene, die auch dieses Jahr (hoffentlich trotzdem zahlreich) nicht auf ihren Hintern sitzen bleiben können, wenn ein Heer von Menschenverachtung durch Dresdens Straßen zu marschieren gedenkt.

Ich hoffe, es lassen sich dennoch nicht allzu viele von derartigen Signalen abschrecken. Stattdessen wäre es grandios, sollten aus Empörung über eine solche Recht(s)sprechung sogar jene auf die Straße getrieben werden, welche bisher an solchen Tagen lediglich im Geiste bei den Rädelsführer_innen, Sitzblockierer_innen, Megaphonträger_innen waren. Mir wurde unlängst einmal wieder vorgeworfen einen grenzwertig naiven Optimismus in mir zu tragen – heute kamen bereits 500 Menschen zur Soli-Demo für Tim. Am 13. Februar wird der pessimistische Frevel lügen gestraft – da bin ich ganz optimistisch. ;)

Und weil Protest und Antifaschismus auch oder vorallem schöne, witzige, bunte, laute und clevere Seiten haben kann:

Vielen Dank an den Wandel-Verb-Kommentator

3 Responses to 'Mit dem Linken sieht sie “besser”'

  1. verbwandelesich says:

    Es ist Ich, der Muse.

  2. Na zieh’s raus – ein wirklich origineller Ansatz und Dank für den Backbord-Zyklopismus. Apropos Backbord: sind die Berliner was geworden? Über sächsische Richter kann man nichts mehr sagen, da muss einfach auf eine höhere Instanz gehofft werden. Und wer Dich “fast schon naiv optimistisch” nennt, hat echt keine Ahnung … :-)

  3. DillEmma says:

    Berlinception sowohl auf meinem BackBoard als auch dem Teller. Des kanibalistischen Anklangs nenne ich sie dennoch weiterhin Pfannkuchen, aber oberschmackhaft, wenn auch mit Erdbeer- statt Aprikosenmarmelade.

    …Keine Ahnung, von den Ausmaßen? :p Apropos Ausmaße: Ich möchte gar untypisch pessimistisch anmerken, dass sich die Ausmaße gar über die Landesgrenze Sachsen hinaus erstrecken mögen, jedoch hoffentlich mal nicht in die nächste Instanz….

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