Das böse böse Fellmonster ist ein Egomane Das Thema der laufenden Bücherwoche lautet schlicht und einfach
Kein Grund in Panik zu geraten! ….oder doch?
Monster bestimmen eigentlich meinen täglichen Alltag:
- Ich besiege sie Tag für Tag in den Dungeons der Online Rollenspiele (ich bin ein Held!)
- Ich lese täglich das Fellmonster-Blog (aber das als Lektüre anzuführen wäre ja wohl schlichtweg zu ….zu… “also, wenn das jeder machen würde!” …obwohl es gäbe da einen durchgeknallten Fellfreak, die das sicher nicht sooo tragisch fände)
- Ich kaufte mir erst kürzlich einen Monsterbacke Joghurt oder Quark (so genau weiß man das bei den übersüßten Produkten ja nie, aber es war mit Banane und Kaufrauschauslösend: Knisterzeuch!!! Etwas, das im Mund britzelt – wer kann da schon “Nein!” sagen?!)
Was also könnte in Bezug auf solch gearteten Lesestoff in Frage kommen?
Prinzipiell mache ich um Monster in Büchern weite Bögen, weil ich im tiefsten Innern schlichtweg ein Schisser bin.
Da hilft wohl nur der gutgemeinte Rat des Um-die-Ecke-Denkens. Also Hirntornado an, auf Durchzug schalten und Blicke wie Gedanken schweifen lassen:
Ich schiele auf mein uraltes Quetschenpaua-Plakat vom “Monstren Ufos Autonome”-Konzi und beginne zu summen “Monstren, Mumien, Mutationen und Phantomäää – Monster, Ufos, Ahautonomäää” – der Nachbar klopft. Summen war’s dann wohl doch nicht mehr…
Ein Plakat geht sicher eh nicht direkt als Buch durch ….zu wenig Seiten – ich könnte schummeln und etwas auf die Rückseite kritzeln. Nein! – Ich will diese Monsternuss jetzt ordentlich knacken.
Der alte Quetschmän scheint mir, beim genaueren Darauf-Rumdenken eh recht monsteraffin: Da entsprang mal eines der tollsten Theaterstücke, die ich je sah, der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen diesem Punkerurgestein und “damals” recht jungen Band “Früchte des Zorns”. Nicht nur in Sachen Monster unglaublich sehenswert:
Leider ist das Stück meines Wissens nirgendwo niedergeschrieben und die größten Monster sind eigentlich das System und die Menschen, welche es beleben. Klingt aus meiner Feder irgendwie viel zu sehr nach platter Metaphorik. Und wenn schon – das Tiefgründigste ist es vielleicht nicht – aber schön fantasievoll und spaßig und ….zurück zum Kernthema:
Eben traf es mich wie ein Geistesblitz – wirkt vielleicht abgegriffen, aber eines meiner liebsten Kinderbücher war
Das Urmel aus dem Eis
Damals manifestierte sich schlicht schon mein Interesse an Sprache. Dass alle Exilanten-Tiere des Professor Habakuk irgendeinen Sprachfehler aufwiesen, hat mich fasziniert. Am tollsten fand ich dabei Ping, den Pinguin & Wawa, den Waran – entsinne ich mich recht und sie tauschten nicht sogar irgendwann mal ihre sprachlichen Defizite?
Nun wo das (Urmel aus dem) Eis gebrochen ist, kommen mir tatsächlich noch so einige monströse literarische Manifestationen in den Sinn. Klar, auf
Kafkas “Die Verwandlung”
hätte man eigentlich sofort kommen müssen. Ein Buch bei dem ich mich ewig weigerte, es zu lesen, weil Kafka mir damals in meiner frühpubertären Anti-Phase zu gehypet vorkam. Jugendliche können ja dermaßen ignorant & dumm sein. Schön, wenn man sich auch endlich darauf einlassen kann, Dinge gut zu finden oder überhaupt anzuschaun, trotzdem es viele machen. Manchmal hat der Drang der Masse ja auch tatsächlich einen durchaus verständlichen Grund.
Viele Monster tummeln sich ja auch in den Pen&Paper Rollenspielen. Manche dieser nicht-virtuellen Fantasy-Spiele erschlagen den Einsteiger gar mit ganzen Romanreihen an Regelwerken und Welteinführungen. Ein super Tischrollenspiel bietet
Das Weltenbuch
Ein wenig Hintergrundwissen zur allgemeinen Welt der Dungeons & Dragons ist zwar schon gefragt, jedoch hauptsächlich, um den hintersinnigen Humor zu verstehen, der raffiniert das eigene Genre aufs Korn nimmt. Hier treffen Literatur & Monster in Reinkultur aufeinander. Die Monster, Dämonen & Klischeegegner sind allesamt auf der aufgeklappten Doppelseite als Wohnweltangesiedelt.
Eine tolle Mischung aus Satire, Klischee, Rollenspiel, Literatur & Monstern. Der Wortwitz ist manchenteils so platt, dass er schon wieder brüllend komisch anmutet. Klasse und klassisch ist natürlich das interaktive Moment: Wer sich als Rollen-Spieler in einem solchen Setting bewegt, möchte sprachlich komplett eintauchen und nur nicht zurückhängen, das reizt und regt die Fantasie an und sorgt für launige Spielrunden.
Alter, ditt heißt “bitzeln”, nich “britzeln” ^^
Pass ma uff Hallor’n-Hallodri!
in unserer freiheitlichen Diktokratie gilt immer noch “pscht” für Drei-Lettern-Nummernschildbürger bei Generalisierungsansprüchen bezüglich des Sprachstands. Vastand’n? Jut.
PS: Freitag! Vor Acht!