Posts tagged Faschopack

Prokrastination extreme

Ich musste hier noch etwas aufräumen – behaupte ich jetzt mal. Es kann ja eh keiner sehen, wie viele angefangene Beiträge hier noch rumliegen, über die ich alle naselang stolpere. Der kleine Messie in mir (nich der Lionel, mit ohne e) möchte sich allerdings von nichts trennen. Wie wenig ich hier seit dem “Lichtschalterknipps” gemacht habe – also außer soeben 683 Benutzer gelöscht und mal die Anmeldemöglichkeit im Blog rausgenommen – das erwähne ich einfach nicht. Ich experimentiere derzeit mit “tatsächlich arbeiten, wenn ich schon mal da bin”. Das ist recht zeitraubend. Also was das Ding mit der Bloggerei angeht. Nun gut hochaktuell experimentiere ich vielmehr mit “Olé, ich hab Angina! Bitte tötet mich”, aber das ist eine andere Sache. Immerhin komme ich so mal zum Schreiben. Abgesehen von den fünf-minütigen Pausen, in denen ich mit Schlucken beschäftigt bin. Man möge mir das verzeihen. Lesen Sie einfach etwas langsamer, verehrte Daminnen und Herrinnen. Immerhin, vielleicht treffe ich damit ja einen Nerv, schließlich sind auch Sie sind in den letzten drei Jahren des Schweigens älter geworden. Mindestens drei Jahre, munkelt man. Im Alter soll es ja, neben Geschwindigkeit und Konzentration, auch zunehmend an Zurechnungsfähigkeit mangeln. Hinsichtlich dieser aus den Fugen geratenen demografischen Entwicklung, jener umgestürzten Bevölkerungspyramide, Zeichen der sogenannten “Überalterung der Bevölkerung” in diesem unseren (menschlich gesehen nich ganz so) schönen Lande. Dit merkt man:

….obwohl ja auch gesagt werden muss, dass irgendwie auch ne Menge “junge” Leute ‘n Brett oder ganze vernagelte Bretterbuden vorm Kopf haben (mittlerweile?). Dieser ganze obskure Rechtsrutsch war auch ein Grund hier lange Zeit einfach nichts zu schreiben. Eigentlich wäre er Anlass gewesen, jeden Tag hier rumzuschrei(b)en, aber zum einen blieben mir so oft die Worte weg und zum anderen lähmt mich Anspruch. Ich bin schon außerhalb dieses kleinen Universums hin und hergerissen, was ich denken soll. Es verwirrt und erschüttert mich, dass mittlerweile Hinz und Kunz, irgendwelche mir semibekannten Hundebesitzer beim Gassi beispielsweise meinen, sich frank und frei rassistisch äußern zu können, mich arglos ins Vertrauen über “die Flüchtlinge” und irgendwelche kruden Ängste zu nehmen. Mag ja sein, dass so 5% dieser geäußerten Ängste tatsächlich Bezug zur Realität haben, der Rest ist jedoch emotional aufgebauscht bis hin zu völlig an den arisch blonden Haaren herbeigezogen. Sorry, kann ich nich ernst nehmen – Sorry, wollte ich auch gar nix zu schreiben. Nun stehts hier und kann als radikale Zusammenfassung der letzten Jahre auch erstmal bleiben.

Was gibt es noch neues? Achja – Wissenschaftler sind gemeine Hunde

Die armen kleene Mottekens

Vorsätzlich Scheitern

Liebes Blog,

Entschuldige bitte, dass ich dich schon wieder über Wochen derart stiefmütterlich behandelt habe. Soll nicht wieder vorkommen. So besagen es jedenfalls meine guten Vorsätze fürs neue Jahr. Ende Januar sollte ja wohl noch ein klein wenig Spielraum zur Umsetzung derartiger Vorhaben verbleiben:

  • Das Rauchen aufgeben beispielsweise (Am zweiten Januar für glanzvolle zehn Stunden bereits hinbekommen)
  • Eine gesündere Ernährung

ErnährungsumstellungFoto: Angelika Freudenberg via Nerddrugs

  • Digitale Schüchternheit ablegen und Wortakrobaten das Lob, die Kritik oder einfach nur Aufmerksamkeit zukommen lassen, die Ihnen gebürt (ja, der eine oder die andere hier Herumstrolchende darf sich gerne angesprochen und um so eine Art Entschuldigung gebeten fühlen). Raus aus der Rolle des Mitlesers auf leisen Sohlen!
  • Mehr Listen – weniger Ausreden!
  • Internet: Aktivistische Qualität statt zeitfressende Quantität (also sobald ich meine sinnfreie Konsum-Challenge, welche ich aus Scham lieber nicht näher erläutern werde, abgeschlossen habe, was so in etwa drei Wochen der Fall sein dürfte)
  • Wirklich – wirklich – WIRKLICH keine Diskussion mehr mit Nazis und sonstig verblendeten Irrglaubensgenoss_innen, religiösen, politischen oder sonstigen Fanatikern anfangen, die nichts als kommunikationsverkrüppelte Mauern darstellen, in deren Wahnwelt sich jedes vernünftige Argument in den den Gefilden von Verschwörungsschwachsinn verfängt.
  • Und der Klassiker: Mehr Zeit für mich und die Dinge und Menschen, die wirklich wichtig sein sollten. Dies Jahr probieren wir es dann mit Kreativität und Freunden an Platz eins…

Naja und so weiter. Konkrete Ziele zu formulieren soll ja angeblich der Verfolgung selbiger helfen.  Doch nachher fehlt was in der Auflistung und fällt dann ganz aus dem Radar. Daher behalte ich mir lieber vage Aussagen der Jahresgestaltung vor und gelobe diese emsig in den kommenden Monaten mit Inhalten zu erfüllen.

Liebe Grüße
DatCaoZ aka DillEmma aka Gott

Wenn ich

…nicht innerhalb der nächsten drei Tage ein NPD-Kondom in meinem Briefkasten finde, dann bin ich zutiefst beleidigt und werde Kindergeld-Kürzer_in.

Gefunden bei diesem suspekten Twitter-Grünen, dem ich versehentlich nachschleiche. Kann jeder, mit Klick aufs Bild

Immer diese Kinderschiene bei denen. Das ist nicht nur ekelhaft – irgendwie beängstigt mich das Ganze auch aus tiefenpsychologischer Sicht… Ob Kinderschänder-Propaganda, Kindergarten-Infiltrierung, die Organisation dubioser Kinderfeste und nun das eigentlich banale Kinder-Kriegen (was heißt “nun” die unschönen Anklänge an vergangene Zwangssterilisationen sind mir persönlich einfach zu offensichtlich), die lieben Kleinen scheinen nirgendwo vor denen sicher zu sein. Kinderlieb sein ist die eine Sache, aber diese extreme Fokussierung darauf, mutet irgendwie zwischen Kindskopp (zu harmlos) und pädophil (zu demagogisch) an…

Walkrampf

steak kantine grüneDie Bundestagswahl dieses Jahr rückt näher und näher. Bedrohlich blicken die Spitzenkandidat_innen bereits allerorten von den Laternenpfählen. Die Stadt ist gepflastert mit schlechten Sprüchen, ähnlich dem Gästebuch prä- oder postpubertierender,geschmacksverirrter Zitatedrescher_innen. Nur mit weniger Glitzer. Schade eigentlich. So ein in der Morgensonne funkelndes FDP-Plakate, welches Radfahrer_innen blendet und die Diskostimmung der letzten Nacht aufleben lässt. Irgendwie hätte das doch was.

Deutschland-Weitblick-MerkelVielerorts werden dieser Tage die sinnentleerten bzw. nichtvorhandenen Aussagen auf den Wahlplakaten der großen Parteien kritisiert. Die Titanic entwarf anlässlich dieses Phänomens sogar ein wunderbares Spielzeug, mit dem sich flugs das ideale CDU-Plakat selber machen lässt: Der CDU-Plakat-Generator. Unbedingt rumspielen!
Allwährlicher Beliebtheit erfreuen sich ja auch die Parodien der NPD-Plakate. Ich gebe zu, oftmals sind hier Original und Fälschung nur schwer auseinander zu halten. Ein kleiner Indikator zur besseren Identifizierung: Was Ihnen da bei einem Plagiat im Halse stecken bleibt, ist das Lachen. Beim Original handelt es sich überwiegend eher um Ihren Mageninhalt.
npd plakate persiflage

Karin mag Rainer

Karin und Rainer sitzen auf'm Baum, Rainer zupft Karin zärtlich am Saum. Karin trägt Dirndl und füllt es auch aus. Rainer findet Karin ist ein Augenschmaus.

Schön ist auch jene Sitte, welche offenbar ohne Umwege von Marketingstrateg_innen außerhalb der Wahlbranche übernommen wurde. Schamlos werden hier die Gepflogenheiten großer Automobilkonzerne und ihrer Art zu werben übernommen. In sprechenden Plakaten werben Kandidaten von CDU und FDP schon vorab für die gewünschten Koalitionspartner (Das Bild fand sich übrigens im Fakeblog).
Nebenbei finden auch ungewollte, nonverbale Gespräche zwischen den jeweiligen öffentlichen Personen statt. Bei mir um die Ecke hängt beispielsweise ein strahlend lächelndes CDU-Männchen über einem unsicher dreinschauenden SPD-Kandidaten. So etwas möchte die von Wahlplakaten beeinflussbare Wählerschaft doch unbedingt sehen. In Scharen versammeln sie sich um jene Laternen und fragen die hinabblickenden Orakel, wie sie es mit der Eurokrise und insbesondere mit der finanziellen Zukunft des Laternenmastwählenden so halten. Dabei mischt sich unter die Mimik des Strahlemanns scheinbar eine gehörige Portion Selbstbewusstsein, welche vermeintliche Zukunftssicherheit nicht nur unterschwellig zu suggerieren scheint. Die Unsicherheit des Konkurrenten unterdes sinkt mitsamt seiner Mundwinkel auf die umstehenden Passant_innen hinab. Gelungen.

Batman in die Politik

Politik braucht endlich wieder den einen starken Mann!

Doch ernsthaft: Lässt sich in Zeiten des Internets und dem übermäßigen Fernsehkonsum überhaupt noch irgendwer von Wahlplakaten beeinflussen? Handelt es sich bei diesem überholten Medium nicht um eine Papier- & Holzverschwendung sondergleichen? Wieso machen die Grünen dann eigentlich bei diesem Frevel mit? Wenn schon des Atomausstiegs als grundsätzlichem Themas beraubt, so könnte gerade auf dieser Schiene doch wenigstens noch etwas Glaubwürdigkeit für die ursprünglichen Wurzeln gewahrt werden. Sollte sich das durchsetzen, hätte das ganze ja auch den schnuckeligen nebeneffekt, dass ganze Straßenzüge von solch unerträglichen Leinwänden mit NPD-Rotzereien oder AFD-Dümmlichkeiten befreit wären. Oder würden bei solchem Gebahren die kleinen Parteien den kürzeren ziehen und das desinteressierte Stimmvieh eh im stetig wiederkehrenden Rhythmus das Kreuz auch nur wieder dort setzen, wo es eben schon seit Jahren hingehört?

Wahlwerbung ohne Sinn und Widerrede

Würden bei ausbleibender Dekoration womöglich einige Menschen überhaupt nicht mitbekommen, dass “schon wieder” Wahlen sind? Doch à propos du AFD, ein kleines aber feines Blog hat dieser Tage dann noch mein amüsiertes Interesse auf sich gezogen: AFD Wähler stellen sich vor- sollte allerdings auch nicht unbedingt direkt im Anschluss an eine Mahlzeit oder gar während des Essens zu sich genommen werden – es sei denn ihr habt euren Bildschirm nicht mehr lieb…


Güldene Haufis

Da brüten manche (mich eingeschlossen) Ewigkeiten über ausgefuchsten Strategien aus Scheiße Gold zu machen, kommen jedoch nicht auf die naheliegendste aller Lösungen: Scheiße verhökern!

scheiße schenken

Anonyme Geschenke mit animalischem Bouquet für den herzallerliebsten Lieblingsfeind

Da ich nun schon seit über einer Woche internetlos in den eigenen vier Wänden vor mich hinvegetiere, ziehe ich es in Betracht, ein solch überragendes Präsent an meinen zuständigen Telefonanbieter zu versenden. Möglicherweise bekomme ich es ja sogar zustande, die nicht erbrachte Leistung zurückerstattet zu bekommen und mit dem gesparten Geld postwendend ein solches Päckchen zu erstehen.

Reizvoll wären natürlich auch individuell gestaltbare Verpackungen. Ein bestechendes Wahlgeschenk an die liebe NPD dieser Tage, mit der naheliegenden Aufschrift “Scheiße war schon immer braun” würde mir beispielsweise vorschweben. Oder unterschiedlichste Spielarten hinsichtlich von Konsistenz, Houtgoût & Skatol. Der Film “Die 120 Tage von Sodom” würde da sicherlich einige reizvolle Inspirationen bieten. Freud, was meinst du? Woll’n wir mal schauen, ob dieses junge Start-Up voller Elan & Esprit nicht noch fantasievolle Mitstreiter_innen sucht?

Meldestörung

(Nicht nur) Morgen heißt es vielerorts mal wieder:

Dieses Jahr angeblich sogar mit Verkündung der rechten Routen seitens der Grünen (nicht parteilich, aber oftmals parteiisch) …sagt die Zeit zur Zeit
Ein Paranoika, wer Finten dabei riecht?

Mit dem Linken sieht sie “besser”

Kurz vor dem jährlich im sonst so schönen Dresden stattfindenden Naziaufmarsch, welcher sich stets hinter dem perfiden Motto des Gedenkens und Trauerns versteckt und dessen ebenso etablierter Gegenveranstaltung wurden einige Zeichen gesetzt. Besonders ein altbekanntes deutsches Virus befiel hierbei abermals die deutsche Justiz. Würde Jesus noch bzw. wieder unter uns wandeln, so könnte davon ausgegangen werden, dass die wundersamen Heilkräfte des Heilands über die Jahrhunderte stark an Intensität eingebüßt hätten. So werden Blinde nicht mehr zu komplett Sehenden, sondern die gute Justizia kränkelt wieder einmal am verheerenden Backbord-Zyklopismus. Continue reading Mit dem Linken sieht sie “besser”

Odyssee zum sportlichen Standpunkt

Als Berliner ist die Sache mit dem Fußball vertrackt. “Wir” (also die Berliner mit denen ich mich so umgebe) haben irgendwie keine solch innige Beziehung zu den lokalen Vereinen. Bei Fahrten durch die Peripherie Hamburgs und das gesamte Schleswig-Hollsteinische Umland hingegen, bietet sich einem ein komplett anderes Bild, alles scheint zugepflastert mit Rauten und ich wundere mich des Öfteren, dass nicht auch die Gehwege Blau-Weiß-Schwarz gezimmert sind. Ich hingegen kannte seit dem Kindergarten schon nie einen Hertha oder gar Union Fan.

FC Werder Paul SVMeine Grundschullehrerin war in Jürgen Klinsmann verknallt. Ihre komplette Klasse war wiederum in sie verschossen, also waren wir alle Bayern-Fans. Ja, dieses Outing kommt mir heute wahrlich schwer über die Tastatur. Wir waren jung, dumm & verdorben. Doch mit wachsendem Bildungsgrad wurde auch die Bajuwaromanie geheilt. Zumindest bei den meisten. Continue reading Odyssee zum sportlichen Standpunkt

Rostock Lichtenhagen – 20 Jahre danach

Dem Land zwischen Verdrängung und Gedenken steht diesen Sommer ein Jubiläum ins Haus, welchem in meiner Wahrnehmung und Medienrezeption bisher noch kaum wirkliche Beachtung gezollt wurde. Um ganz ehrlich zu sein (ver)stört mich dieses hartnäckige Schweigen und der fehlende Wille zur Auseinandersetzung ein wenig.

Der Sommer 1992 stand im Zeichen von erneut aufflammendem Rassismus, welcher nicht einzig in irgendwelchen ewig-gestrigen Köpfen kleinerer Randgruppierungen rumspukte, sondern sich vielerorts in pogromartigen Ausschreitungen manifestierte, an denen sich nicht nur der Sündenbock “Vorzeigenazi” beteiligte, sondern vielmehr breite Teile der “normalen” Bevölkerung beteiligt waren. Mannheim, Rostock-Lichtenhagen, Mölln – um nur einige jener Orte zu nennen, welche zweifelhafte Berühmtheit auch heutzutage fast noch ausschließlich mit den damaligen Ereignissen verknüpft sind.

Doch hat sich in den letzten 20 Jahren daran soviel verändert? Nach der Verschärfung des Deutschen Asylrechts und dem generellen Rückgang der Asylanträge hat sich vielleicht auch einzig die innenpolitische Lage etwas entschärft. Sagt das jedoch Gehaltvolles über die grundmenschlichen Substrate dieser Ideologien und ihre Folgen aus? Macht sich fehlende Empathie und Egoismus gegenüber Lebewesen anderer Nationen nicht gerade auch in Diskussionen, um die Griechische Finanzkrise bemerkbar? Continue reading Rostock Lichtenhagen – 20 Jahre danach

Nationalsozialismus, Faschismus oder schlicht Holocaust?

LesenEine ordentliche Portion Durchgeknalltheit wirkt hauptsächlich bei jenen Menschen interessant, wo die Verrücktheit lediglich schillernde Oberfläche eines vielschichtigen Nährbodens ist. Boah! *sülz* – ich scheine ein echtes Problem damit zu haben, gerade heraus zu sagen: “Dit Fellmonster is knorke. Mir jefällt die Mischung aus Intelligenz und Blödelei.” Na siehste, war das nun so schwer? Muss man immer alles so verklausulieren? Näheprobleme oder lediglich ein Einstimmen auf die Ernsthaftigkeit folgender Problematik der Bücherwoche 26?

Dichtung und Wahrheit - Holocaust in der Literatur

X-Files: The Truth is out there ...oder irgendwo dazwischen

Es ist aber wirklich auch kein einfaches Thema. Nicht nur, dass Unmengen Literatur der unterschiedlichsten Sorte dazu existiert – vom Erfahrungsbericht, unzähligen Biografien, sowohl von Tätern wie Opfern Continue reading Nationalsozialismus, Faschismus oder schlicht Holocaust?