Archive for the Lies! Category

Rezension: Jo Nesbø – Die Larve

Lesen nach Alphabet Mein erster echter Kriminalroman (wie bereits kurz erwähnt). Bis auf damals die Kommissar Kugelblitz Bücher …kennt die (noch) wer? Die waren ja ganz großes Kinderbuch-Kino! So kleine Stories in denen sich die Verbrecher an irgendeiner Stelle verraten haben und der clevere Kommissar sie dann anhand dessen überführt hat. Anschließend konnte das aufmerksam lesende Kind raten, womit sich der Delinquent wohl verplappert hätte oder welches das entscheidende Indiz war. Lösung & Erklärung standen dann unter einem roten Feld, auf das kind nun seine ebenfalls rote Kriminalfolie legen konnte, um zu überprüfen, ob die eigene Annahme richtig war. Interaktive Bücher, welche die kindliche Aufmerksamkeit schulten. Janz toll.
Wie gesagt, danach war nun etwa zwanzig Jahre Ruhe in der Krimikiste. Schließlich war ich ja, dank Kugelblitz und Genen eh schon der geborene Undercover-Bulle. Wozu sich also mit Dingen aufhalten, die mir offensichtlich im Blut lagen.
Dann kam Harry. Eigentlich kamen zuerst von mir niedergetrampelte Familientraditionen. Continue reading Rezension: Jo Nesbø – Die Larve

Literarisches Must-Have

Projekt 52 BücherBeim lang-(EINE WOCHE!)-ersehnten neuen Thema der famosen Fürstin Flausch erwartete mich beim Lesen des Beitrags eine wunderschöne Überraschung. Nun sind wir jedenfalls quitt, was das “Tagversüßen” angeht,also zumindest auf persönlicher Ebene, denn die wunderbar bekloppten Beiträge auch ohne Buch oder gar solch knuffiger Leseaufforderung brachten mich bereits des Öfteren schon dem ein oder anderen Nervtag zum Lächeln bis Gröhlen.
Das Projekt 52 Bücher läuft jedenfalls ungemein tierisch an. Erst ein Kröten- und nun ein Katzenthema

Das nächste MUST-HAVE-Buch

An und für sich ja urisch einfach. Sofort wusste ich, welches Buch das wohl ist. Aber zunächst eine kleine (nachdrückliche) Erläuterung, die zur Überwindung letzter Ambivalenzen beim Dunkelschlumpf dienen soll: Continue reading Literarisches Must-Have

Kulinarische Lesereise

Projekt 52 BücherDie Jagdsaison wurde eröffnet. Nachdem in der ersten Woche ein geradezu verdächtig einlullendes Thema präsentiert wurde, erfahren wir nun bei schläfrigem aber vollem Bewusstsein: “Warum?” – Das ist der magische Zauber des Bücherprojekts – unberechenbar wie die See. Mal sanft säuselnd und gerade, wenn mensch es sich auf dem Sonnendeck gemütlich gemacht hat, wohlig am Strohhalm nuckelt, schlägt unerwartet die eiskalte Gischt über dir zusammen. Tja, und was eignet sich wohl besser als nasskaltes Weckinstrument als ein Krötenthema? Richtig: nix!

Stell dir vor, du könntest dein Frühstück, dein Mittag und dein Abendessen auf verschiedenen Kontinenten einnehmen, wohin würdest du reisen, was würdest du essen und welche Bücher würdest du auf die Reise mitnehmen? Continue reading Kulinarische Lesereise

Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Lesen nach AlphabetDas U ist ein unheilvoller Buchstabe: “Untersuchungshaft”, “Unterhaltszahlungen”, “Um die Ecke bringen”, “Uhrzeiten” (besonders frühe), “Unterlassungsklage” und “Urlaub mit deinen Eltern” – diese zugegebener Maßen überaus selektive Wahrnehmung des einundzwanzigsten Buchstabens unseres Alphabets bestätigt jegliche Ressentiments gegen den sicher unbeliebtesten Vokal der deutschen Sprache. Doch wir sind ja mutig. Eiskalt stellen wir uns unseren Ängsten, lassen uns zwar nicht unbedingt auf eine Reise mit der Quasi-Schwiegermutter ein, aber besuchen sie für den Anfang schon mal (rein hypothetisch zumindest). Continue reading Rezension: Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Ein Buch namens Dietmar

Lesen nach AlphabetACHTUNG! ACHTUNG! Es folgt eine Durchsage:

Das hier vorgestellte Buch ist hyperphänomentastogigantomantistoberaffentittengeil!

Ich bin beileibe kein_e Freund_in von Superlativen & Superlativinnen. Bei einem solch außergewöhnlichen Werk sollten jedoch jegliche Ausnahmen in Betracht gezogen werden, sowohl beim Lesen als auch beim Rezensieren. Continue reading Ein Buch namens Dietmar

Neues Jahr – 52 neue Bücher

Projekt 52 BücherPhänomentastische Ereignisse werfen ihre monstermäßigen Schatten voraus.
Das Projekt 52 Bücher der limettengrünen, rautenherzigen, puschlig-kuschligen, Bärchen-Pärchen dichtenden Weltherrscherin, zukünftigen Regierungsfiffis besser bekannt als ♥Fürstin Flausch♥ (Scheiß-Herzchen ebenso wie Ätz-Rosa waren in dem Zusammenhang geradezu unvermeidbar) geht in die nächste Runde. Noch bekloppter, noch epochaler und trotzdem unverändert weichgespült.

Am 20. Januar 2013 ist es soweit

Worum geht’s?
Ein Jahr lang wirft das Caipi-Monster jeden Sonntag ein mehr oder weniger beklopptes Thema in die Arena. Continue reading Neues Jahr – 52 neue Bücher

Sieben auf einen Streich

Lesen nach AlphabetWir bewegen uns heute auf den Pfaden eines legendären Schneiders*.

Entgegen allen guten Vorsätzen, demnächst keinem neuen Buch Obdach in meinen vier Wänden zu gewähren, habe ich mich mal eben bei dem Projekt Blog dein Buch beworben. Hier findet zusammen, was zusammen gehört: Verlage & Blogger_innen. Wer gern liest und rezensiert, kann sich hier also anmelden und für Titel bewerben, welche den innigen Wunsch nach Lesen und Rezensieren wecken. Denkt der jeweilige Verlag dann: “Och wird schon schief gehen” so erhält der-die-das Blogger_in das Wunschbuch, welches es nun in einer gemächlichen Frist von 30 Tagen zu verschlingen, durchdenken und wiederzukäuen** gilt.
Ich entschied mich für das Werk von Ansgar Oberholz “Für hier oder zum Mitnehmen?” aus dem Ullstein Verlag

Böse Überraschung?

Die Entscheidung für jenen Titel traf ich anhand nur weniger Informationen. Ich las lediglich “Berliner Cafékultur”, “Rosenthaler Platz” und schon war es um mich geschehen. Als das Werk dann bei mir eintraf und ich mich dem Klappentext widmete, überrannte mich zunächst eine Welle bornierter Vorurteile, welche als Stromstöße durch meinen Körper peitschten und in Form von Schweißperlen auf meiner Stirn wieder zu Tage traten. Continue reading Sieben auf einen Streich

Gott mag’s von hinten

Lesen nach Alphabet Ein weiterer Beitrag aus der Reihe “Wir rezensieren das Alphabet. Heute der Buchstabe “W” wie “Wie” oder auch “Weichnase”, “Wolpertinger”, “Wanderprediger” & “Wahnvorstellung”. So schön die anderen W-orte auch sind, widmen wir uns dem profanen “Wie”. Nicht irgendein Wie, sondern ein überaus sakrales Wie:

 

Wie es Gott gefällt

Beim Lesen auf der Feuertreppe, die bei uns vorwiegend von Rauchern zur sinnvollen wie gesunden Pausengestaltung genutzt wird, verblüffte mich die Frage eines Kollegen zum Buch: “Wie gefällt es denn Gott? Von hinten?”
Ich lachte höflich über den recht unbeholfenen Scherz, doch am entscheidenden Wendepunkt der Geschichte erschien mir diese spontane Einschätzung zum Roman plötzlich in einem anderen, unheimlichen Licht zwischen kaltem Schauer & kochender Wut. Continue reading Gott mag’s von hinten

Nicht Ich

Lesen nach Alphabet Aller guten Dinge sind drei. Daher ist der dritte Beitrag in der ABC-Challenge einem ganz besonderen Werk gewidmet, an das ich mich endlich heranwagen konnte. Aufgrund des NaNo-Events wollte ich mich von fremden Einflüssen anderer Romanen fernhalten – da kam mir jenes aufregend geschriebene Fachbuch ganz recht. Es stand schon lange an einem besonderen Platz im Regal und wartete auf den richtigen Zeitpunkt. Die Autorin sowie der Großteil des von ihr fabrizierten Wissensberg liegen mir besonders am Herzen. Bei diesem speziellen Werk handelt sich um eine 2009 neuaufgelegte Annäherung an ein höchst unwissenschaftliches Phänomen, eine treibende Urkraft, welche gewaltige “Wirkungsmacht auf das abendländische Denken” ausübt: Die Hysterie. Continue reading Nicht Ich

Rund zwei Meter

…so groß ist meine Mutter, nach eigenen Angaben jedenfalls. Da sie die Eins Fuffzich jedenfalls knapp überschritten hat, kann sie hierbei zumindest niemand lügen strafen. Doch das tut eigentlich gar nichts zur Sache.

Ick bin ein Jewinna

Das ist ein wenig irreführend, denn ich hatte in etwa hunderttausend Ausreden die letzten 30 Tage, also mehr Ausreden als Worte quasi. Allein mit den Ausreden ließen sich ganze Brockhäuser füllen. Werd ich mir gleich mal fürs nächste Jahr notieren.

Lange habe ich mich in Sachen NaNoWriMo bedeckt gehalten. Ich bin kein Mensch der gern öffentlich scheitert, auch wenn einen sowas, Gerüchten zufolge, hochgradig sympathisch machen soll. Doch soeben habe in die magische Grenze der 50.000 Worte überschritten. Einen ganzen Tag vor der Zeit. Ich kaue gerade genüsslich an meinem Lorbeerzweig herum und bin nun bereit Lobpreisungen zu empfangen. Es kommt nur keiner. Meine rund zwei Meter Mutter ist bereits im Land der Träume und war, ob meines euphorischen Anrufs, etwas irritiert:

“Nano was? Kind, hast du schon wieder Drogen genommen?”
“Ähm Nein!” – Doch.
(Natürlich nicht. Es dialogisierte sich halt einfach schöner).

Also schreie ich nun hier ein wenig hinaus in die Welt:
FEEEEEEEEEEEEEEERTIG!
Nun ja “Fertig” ist gewiss minimal übertrieben. Continue reading Rund zwei Meter

Kommunistisches Känguru trifft anarchistischen Kleinkünstler

Lesen nach Alphabet Da es sich hier um den zweiten Beitrag zur ABC-Challenge handelt, sollen auch gleich zwei Werke vorgestellt werden. Dies wird natürlich nicht als Tradition etabliert. Ich werde gewiss nicht zum 26. Buchstaben auch 26 Bücher rezensieren. Diese zwei gehören jedoch einfach zusammen. Nicht nur, weil es sich um Band I & II einer hoffentlich auch bald von Teil III gekrönten Fortsetzung handelt. Sondern insbesondere auch, da der literarische Genuss der “Känguru-Chroniken” und des Folgebandes dem “Känguru-Manifest” für mich eines der brüllend komischsten wie intelligentesten Leseerlebnisse der letzten Zeit repräsentieren.

Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Chroniken

känguru marc-uwe klingMarc-Uwe Kling seines Zeichens Kleinkünstler und Anarchist bekommt einen neuen Nachbarn. Ein Känguru. Es ist gerade gegenüber eingezogen als es schon klingelt, um sich Eier zum Eierkuchen* backen bei ihm zu leihen. Kaum fällt die Tür hinter dem Beuteltier ins Schloss, klingelt es gleich wieder, um sich auch noch fehlendes Salz, Milch & Mehl auszuborgen. Als es wenig später erneut klingelt, bittet es um Mixer und Schüssel. Beim letzten Klingeln fiel ihm wohl auf, dass es noch gar keinen Herd besitzt und läd sich prompt selbst zum Essen ein. Continue reading Kommunistisches Känguru trifft anarchistischen Kleinkünstler

Gut getürkt ist halb gewonnen

Roman um den brillantesten Betrug des 18. Jahrhunderts

Lesen nach Alphabet Den Auftakt zum späten Einstieg in die ABC-Challenge macht ein Genre, welches im ursprünglichen Sinne nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt:
Der Historienroman.

Doch das folgende Werk konnte sogar trotz meiner persönlichen Vorbehalte gegenüber Klatsch & Tratsch um Adelsfamilien sowie Höfische Kultur begeistern.

Robert Löhr: Der Schachautomat

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wetteifern die unterschiedlichsten Höfe um die fortschrittlichsten Erfindungen und cleversten Köpfe. Die Kunst der Mechanik, der Alchemie und des Magnetismus haben Hochkonjunktur. Wissenschaft und Mystik vermengen sich in dieser Phase des Aufbruchs und der Aufklärung.
Wolfgang von Kempelen möchte die damalige Kaiserin Maria Theresia mit der ersten denkenden Maschine, einem Schachautomaten beeindrucken. Er erhofft sich so, eine wichtige Gönnerin am Habsburgischen Hof zu gewinnen, welche ihm genügend Zeit und finanzielle Mittel für sein eigentliche Forschungsanliegen, die Arbeit an einem Sprachautomaten, ermöglichen kann. Continue reading Gut getürkt ist halb gewonnen

Grenzwertige Literatur

Lesen
Getreu dem Motto “Das Beste kommt zum Schluss” präsentiert Ihre Felligkeit zur vorerst vorletzten Bücherwoche ein eigens erdachtes Thema:

Ein Buch, das Du auch mit 10 XXL-Caipis intus oder für 100 Euro nicht lesen würdest

Es gibt ja doch so einige Bücher bei denen mensch sich wünscht, solch 10 XXL-Caipis bewirkten einen schlagartigen Rückfall in die Prälexikalische Phase mit möglichst dauerhaft anhaltendem Analphabetismus. Manche dieser Werke müssen noch nicht einmal geschrieben worden sein. Allein die Imagination, sie könnten irgendwann doch erscheinen, kann den Angstschweiß schon auf die Stirn treiben. Continue reading Grenzwertige Literatur

Basteln bis die Finger bluten

LesenEin echtes Jubiläumsthema, was Frollein Felligkeit da zur güldenen Woche 50 präsentiert:

Bastelbücher

Tatsächlich besitze ich lediglich zwei Exemplare solcher Bücher. Eines, was in etwa den Titel “Basteln und Dekorieren zur Weihnachtszeit” trägt. Darin sind besondere Verpackungsmöglichkeiten, Adventskalenderideen und kleine Geschenkanregungen sowie Anleitungen für selbstgestalteten Baumschmuck enthalten. Zudem habe ich ein Origami-Buch, bei welchem jedoch jeglicher Leitfaden zum Falzen, Kniffen & Falten einzig zu dem witzigen Effekt verknoteter Finger führt. Das liegt jedoch einzig an den Abbildungen. Denn ich habe

Basteln im Blut

oder

- Ich blute beim Basteln – Continue reading Basteln bis die Finger bluten

Zamonien-Zufall

Lesen Hier kommt es. Das letzte Nachholthema. Das Thema der 10. Bücherwoche, welches mir wohl mit Abstand am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein typischer Aga:
Schließe die Augen und nimm irgendein Buch aus dem Regal.
Alternativ nimm einen Stift, Block und mindestens einen Würfel (6 Seitig)
Bestimme die Anzahl deiner Regalböden (Doppelreihig zählt als je Reihe ein Boden) wenn du zu den Bibliophilen mit wenig Platz gehörst, jeder Karton im Keller oder Dachboden etc. zählt auch als ein Boden.
Würfle jetzt für jeden Boden 2 mal und notiere die Werte als Wert 1 und Wert 2.
Würfle je einmal für jeden Boden bei 1-2 streiche Wert 2 durch, bei 3-4 streiche Wert 1 Durch, bei 5-6 lasse beide stehen.
Addiere nun alle Werte, die nicht durchgestrichen wurden .
Nimm den Würfel nochmals, bei ungeraden Zahlen zähle die Bücher ab dem ersten Boden, bei geradem rückwärts ab dem letzten Boden.
Das letzte mal würfeln bestimmt, wie viele Böden du noch überspringen darfst/musst, bevor das Zählen beginnt (Zählweise der Böden, wie bei den Büchern)
. Continue reading Zamonien-Zufall