Hans-Wurst Krieger – Weißwurst versus Currywurst

LesenDiese kleine warzige Gift-Kröte!

Keine Beleidigung! Dem steht da so. Autorität des virtuellen Wissens, verkündigt derartiges über gewisse Kröteriche. Im Ernst – Menschen & Krötengeneräle mit derart beneidenswerten Fantasieauswüchsen gehen mir ja mal sowas von auf die Kröten-Klöten. (Jener eben geäußerte Ausrutscher ins Vulgäre ist lediglich einer rechthaberischen Laune entsprungen, kann jedoch zeitgleich genutzt werden ausgleichende Gerechtigkeit zu schaffen: Indem hier reduzierte Tröten wortreich widerlegt werden, wird das eigene Gemosere glatt gelindert – behauptet sie & legt es fest.) Zwei Fliegen auf einer Kröten-Zunge quasi. Doch zurück ans Eingemachte:

Heute gibt’s Froschschenkel!

….oder zumindest einen weiteren Schenkelklopfer des Krötengenerals in den Themenvorschlägen der 52 Bücher.

Jedesmal bringt mich diese irre gewordene Kaulquappe aufs Neue aus dem Konzept. Doch bevor ich mit einem zweiten Aga-Thema in Verzug gerate (pflichtbewusst würfele ich nämlich bereits seit Wochen an Bücherwoche 10 herum, doch dazu später – viel später – mehr), habe ich mir mal Gedanken und Quak-Taschen (ok, spätestens hier, wird das Niveau grottig) gemacht. Viele Gedanken. Immens viele Gedanken. “Epochal” viele Gedanken. Continue reading Hans-Wurst Krieger – Weißwurst versus Currywurst

Aktivisten durch Steuergesetz bedroht

…oder nieder mit Demokratie, Meinungsfreiheit und diesen ganzen lästigen Mitdenkern in der Bienenmonarchie

In einem neuen Gesetzentwurf von CDU & FDP möchte die schwarz-gelbe Regierung offenbar ihrer eigenen Farbwahl huldigen und nun einen weiteren Schritt auf dem Weg “Demokratie abschaffen – einen schwarz-gelben Bienenstaat züchten” gehen.

Der neue Clou von Bienenkönigin “Muddi” und ihrem Hofstaat sieht vor, jeglichen Vereinen, welche durch den Verfassungsschutz beobachtet werden, ihre Steuerprivilegien zu entziehen. Ein genialer Schachzug, um ungeliebten Kritikern & Aufwieglern unter den braven Arbeitsbienen das Wasser abzugraben und sie auszudörren. Continue reading Aktivisten durch Steuergesetz bedroht

Drollige Trolle

Forentrolle mit Geschmack

Trolle - boshafte Wesen oder süße Heilsbringer?

Eine häufig verschätzte Spezies unserer Internetlandschaft ist der “Gemeine Forentroll” (Trollus forum primarius terroris). Häufig werden ihre Beiträge als sinnentleert, störend oder provozierend empfunden. Alles nur ein Missverständnis? Ja! Immer noch zu geringes Augenmerk wird auf das rapide Fortschreiten von Evolution beim Troll schlechthin gelegt. Das stupide Trollen wurde mittlerweile vielerorts vom verkannten Einzelsport über das Massenphänomen zu einer wahren Kunst kultiviert. Das entstandene Potpourri innerhalb jener Troll-Kultur gleicht förmlich der Artenvielfalt unter Darwinfinken.

Troll-Evolution

Herausstechendes Merkmal dieser stammesgeschichtlichen Entwicklung ist Continue reading Drollige Trolle

Datenverkauf durch Bürgerämter – Nachbeben

Deutsche Daten Bürgeramt Verkauf Nachdem das Meldegesetz mit groben Änderungen am Gesetzentwurf bereits am 28. Juni beschlossen wurde, wenn auch scheinbar in Abwesenheit & Unkenntnis aller wichtigen Beteiligten, wie beispielsweise der Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner, rollen diverse Wellen des Protestes und der Distanzierung durch Medien, Internet & jegliche wichtigen Informations- bzw. Selbstdarstellungskanäle. Mit abnehmender Fußballseeligkeit sowie zunehmender Nüchternheit und aus dem allgemeinen EM-Taumel erwachenden Continue reading Datenverkauf durch Bürgerämter – Nachbeben

Bücher loswerden

Literatur Berg

Bücherberg - WerbeInstallation vor einem Buchgeschäft in Linz (2007). Foto: nicht von mir (man bedenke die anschließende Aufräumaktion - ein Graus!) Wir bedanken uns herzlich beim Objektiv des Fotografen Markus Hanzer - gefunden bei http://stadtgespraeche.com

Auch wenn diese Überschrift auf den ersten Blick eine sehr seltene wie verwirrende Wortkombination enthält: Das Leben in einer Bibliothek ist nicht zwingend, man kann sich auch von liebgewonnener Literatur trennen, muss nicht jedes Buch behalten. Ja, das gibt es, man kann das machen, schweren Herzens. Die Frage ist nur wie. Kein Leser mit Herz würde seine geliebten Freudenspender der Mülltonne anheimfallen lassen. Manch einer hat es sicher schon probiert, auch ich hatte lange Zeit eine Kiste voller Bücher, welche ich diesem Schicksal aussetzen wollte, doch es ging einfach nicht. Eine unsichtbare Macht hielt mich von diesem Vorhaben ab und zwang mich, jene Aussätzigen wieder zurück unter ihresgleichen zu setzen. Doch was tun? Continue reading Bücher loswerden

Schuldfragen

LesenNachdem mein Umzug der Artikel zum 52 Bücherprojekt nun endlich abgeschlossen ist, möchte ich mich mal wieder an die Aufholjagd machen. Es stehen lediglich nur noch drei Themen aus und das vordergründig* ernsthafteste unter denen schnappen wir uns heute:

Deutsche Nachkriegszeit (nach dem 2. Weltkrieg)

Als Schubladenfetischist wollte ich natürlich sichergehen, dass das von mir auserwählte Werk auch tatsächlich in diese Definition gepresst werden kann. Wie das beim Kategorisieren aber gern mal so vorkommt, werden Grenzen je nach theoretischem Ansatz unterschiedlich gezogen. So geht manch Theorie davon aus, dass das Genre der Nachkriegsgeschichte, welches sich in unserem Sprachraum generell auf die Zeit nach dem 2.Weltkrieg bezieht, mit der Auflösung der Gruppe 47 endet. Diese Zusammenkunft von deutschsprachigen Autoren widmete sich intensiv der Aufarbeitung jener Deutschen Geschichte und dem Wiederbeleben der Deutschen Kultur wie Literatur. Die Schriftstellertreffen enden jedoch bereits im Jahre 1967. Die 60er Jahre jedoch sind geprägt vom Lautwerden einer Generation, welche das Schweigen der Eltern, auf Opfer wie auf Täterseite endlich brechen möchte, versucht Standpunkte zu beziehen, sich den Greueltaten sowie den Leiden ihrer Vorgängergeneration zu stellen, Distanz zu schaffen oder doch zumindest zu verstehen.

Einschneidende Vorgänge in der Gechichte lassen sich nicht einfach mit einem Systemwechsel abstreifen. Continue reading Schuldfragen

Shitstorm mit Panorama-Blick

Während eines Beitrag der letzten Sendung des Politik-Magazins Panorama geriet ich bereits ins Zweifeln. Bin ich paranoid oder gar extremistisch?
Thema war der “Shitstorm (oder wie das Merkel akzentuiert “Schit-Tschtorm”) im Internet und seine Auswirkungen auf die freie Meinungsäußerung von Politikern”.

Mal abgesehen davon, dass politische TV-Formate des öffentlich-rechtlichen Fernsehens nun generell nicht gerade berüchtigt sind für ihre parlamentarische Unabhängigkeit, prägt diesen Bericht eine derart undifferenzierte bis polemisierende Darstellung des sogenannten Shit-Storms, dass Bauchweh gegenüber dieser Art der Berichterstattung leider nicht ausblieb. Continue reading Shitstorm mit Panorama-Blick

Frisch rasiert ist halb gewuchert

LesenFreitage verkommen dieser Tage auch immer mehr zur Adventszeit. Alles voller Vorfreude aufs Wochenende und Erwartungen, welches Thema denn wohl diese Woche beim Fellmonster aus der Verpackung gefetzt werden darf. Einfach Widerwärtig. Konsumterror ohne gleichen. Solchen Spannungs-SchnickSchnack machen wir nicht länger mit. Daher glotzen wir ungeniert ohne christliche Höflichkeit, Anstand & Umschweife direkt auf den kurios geschmückten Gabentisch dieser Woche:

Das unbekannteste Buch, was der jeweilige Teilnehmer je gelesen hat.

Was für eine Perle an Thema! Wenn das mal nicht die Socken unterm Weihnachtsbaum vergeben und vergessen macht. Und wie geschaffen dafür, einmal mehr den Schlüssel zum Asyl für gerettete Bücher aus dem Giftschrank zu holen. Die Entscheidung fällt ausnahmsweise auch einmal fast leicht. Denn wann zum bärtigen Propheten sollte sonst das folgende lang verborgene Kunstwerk der haarigen Literatur jemals wieder die Chance auf wenige Sekunden Ruhm & Aufmerksamkeit besitzen? Obwohl. Bei den fantasievoll an den Haaren herbeigezogenen Themen kann man das eigentlich nie ausschließen, möglich auch, dass es schon nächste Woche “Die Gesichtsfrisur im Wandel der Literaturepochen” bei den 52 Büchern heißt und prompt nage ich am eigenen Bürzel. Seis drum – Vorhang auf für das Continue reading Frisch rasiert ist halb gewuchert

Volle Lehrer lehren leerer

Einst trug es sich zu, dass ich ein Seminar mit dem klangvollen Namen “Lehre lernen” besuchte.
Eindeutig zeitgemäßer empfinde ich allerdings diesen großartigen Dozenten, welcher scheinbar mehr so unter dem Motto “Leerer lehren (volle Lehranstalt)” unterrichtet.
Kein Plan, ob ich anstelle seiner Schüler irgendetwas des tatsächlichen Lernstoffs wirklich behalten würde, aber es scheint eh um Mathematik im weitesten Sinne zu gehen. Lehrmethode tut also nichts zur Sache. Hauptsache man bleibt wach, amüsiert sich & freut sich auf die nächste Unterrichtsstunde. Auf jedenfall rockt dieser Pauker den Hörsaal.

Zumindest wette ich darauf, dass die Fehlstunden in seinem Unterricht dramatisch gering sind. Da wünscht man sich doch tatsächlich nochmal kurz in die Schulzeit zurück. Wer hätte geglaubt, dass der Mythos Schul-Nostalgie tatsächlich auf wahren Phänomenen beruht. Wieder was gelernt.

Rostock Lichtenhagen – 20 Jahre danach

Dem Land zwischen Verdrängung und Gedenken steht diesen Sommer ein Jubiläum ins Haus, welchem in meiner Wahrnehmung und Medienrezeption bisher noch kaum wirkliche Beachtung gezollt wurde. Um ganz ehrlich zu sein (ver)stört mich dieses hartnäckige Schweigen und der fehlende Wille zur Auseinandersetzung ein wenig.

Der Sommer 1992 stand im Zeichen von erneut aufflammendem Rassismus, welcher nicht einzig in irgendwelchen ewig-gestrigen Köpfen kleinerer Randgruppierungen rumspukte, sondern sich vielerorts in pogromartigen Ausschreitungen manifestierte, an denen sich nicht nur der Sündenbock “Vorzeigenazi” beteiligte, sondern vielmehr breite Teile der “normalen” Bevölkerung beteiligt waren. Mannheim, Rostock-Lichtenhagen, Mölln – um nur einige jener Orte zu nennen, welche zweifelhafte Berühmtheit auch heutzutage fast noch ausschließlich mit den damaligen Ereignissen verknüpft sind.

Doch hat sich in den letzten 20 Jahren daran soviel verändert? Nach der Verschärfung des Deutschen Asylrechts und dem generellen Rückgang der Asylanträge hat sich vielleicht auch einzig die innenpolitische Lage etwas entschärft. Sagt das jedoch Gehaltvolles über die grundmenschlichen Substrate dieser Ideologien und ihre Folgen aus? Macht sich fehlende Empathie und Egoismus gegenüber Lebewesen anderer Nationen nicht gerade auch in Diskussionen, um die Griechische Finanzkrise bemerkbar? Continue reading Rostock Lichtenhagen – 20 Jahre danach

Überschätzte Literatur

LesenEs ist heiß, schwül und Freitag. Ersteres regt nicht gerade zum Gebrauch der grauen Zellen an, letzteres seit einigen Wochen rituell schon: Es ist Fellmonster-Tag! Zeit für Bücher! Heute mit einem Thema, was sich recht praktisch in die vorher abgesteckten meteorologischen Rahmenbedingen einbinden lässt:

Ein bekanntes Buch, von dem man fast nur Gutes hört, Dir aber gar nicht gefallen hat.

Manchmal sollte man schlicht auf sein Bauchgefühl hören – oder nein, nicht man: ICH! – mancheiner sollte eben nicht auf sein Bauchgefühl hören, wie dieses Beispiel beweisen sollte:

Corinne Hofmann: Die weiße Massai

Das Buch wurde mir förmlich aufgeschwatzt, das anfängliche Unwohlsein in der Magengegend, ob des Covers, des Titels und auch des Klappentextes einfach totgeredet. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger* und so meldete sich jenes Magengrummeln schon nach den ersten Zeilen wieder, manifestierte sich und erwuchs im Laufe der Lektüre zur chronischen Gastritis. Continue reading Überschätzte Literatur

Zukunftsmusik

LesenDie Mayas haben sich verrechnet!

ende der welt 2012

Hihi

Oder zumindest jene, die an den Maya-Kalender und dessen Aussagekraft zwecks Weltuntergang glauben.

Maya Prophezeiung

Haha

Ich sag es ja nicht oft, doch dieses Jahr schon das zweite Mal in Folge: Ein Hoch auf die Mathematik! Dank der Nichtberücksichtigung von Schalttagen und Schaltjahren ist das Ding mit dem Ende der Welt nämlich schon längst gelaufen – wieder mal. Continue reading Zukunftsmusik

Niemals aufgeben!

LesenDa ich meine Aufholjagd bei den 52 Büchern des Fellmonsters zwischenzeitlich etwas schleifen ließ, passt das Thema zum Nachholen heute wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer:

Das abgebrochene Buch
Bücher, deren (an sich sehr lesenswerter) Inhalt Euch so mitgenommen hat, das ihr aus emotionalen Gründen nicht weiterlesen konntet.

An und für sich breche ich lesenswerte Bücher generell nicht ab. Ist der Lesestoff auch noch so schwer verdaulich, die Neugier, Wissbegierde, der Voyeurismus oder wie auch immer man die Motive betiteln mag, treiben es rein. Continue reading Niemals aufgeben!

Bio Grafen, Bio Autos und sowieso alles Bio

LesenVoll ins Schwarze! Biologie war zwar in der Schule eines der wenigen Fächer, welche auf meine körperliche wie geistige Anwesenheit zählen durften, aber das hat leider außer in puncto Wortstamm so überhaupt nichts mit dem Thema dieser 52 Bücher-Woche zu tun:

Biographien

Wenn mich mein wertes Gedächtnis nicht allzu sehr täuscht, habe ich gerade mal zwei Biografien in meinem Leben gelesen. Ja, ich bin ein Ignorant und Misanthrop. Mich auch noch mit fremden Leben auseinanderzusetzen, wo ich doch manches Mal schon von meinem eigenen heillos überfordert bin, das ist wahrlich zuviel für mein geringes Aufmerksamkeitsvermögen. Continue reading Bio Grafen, Bio Autos und sowieso alles Bio

Nachruf auf Berlin

Lesen

…nich uff die Hertha, die is mir voll schnuppe

Wir atmen tief ein.
Wir atmen tief aus.
Wir heißen uns selbst “Willkommen zurück” zum Online-Rollenspiele Blog mit literarischem Schwerpunkt.
Wir raffen uns auf und versuchen wieder konstruktiv den Anschluss zu finden:
“Wir wollen wir Kinder sein!
Nämlich dumm und Eins-Dreissig.
Wir stellen uns neben die Fussbodenheizung und bräunen uns den Hals. Das ist nicht einfach so daher gesagt, das ist dumm.
Wir wollen dumm sein!
Wir gehen auf eine türkische Hochzeit und zuppeln den Männern an ihren Schnauzbärten. Dankbar lassen wir uns die Fresse polieren und hinken von dannen.
Dort draussen atmen wir tief durch. Wir geben unserem Atem einen neuen Namen:
Wir atmen einen Lutz.”

- Rainald Grebe, Gott und Berliner ehrenhalber -

Ich gebe es zu, Continue reading Nachruf auf Berlin